Hunderttausende sprechen sich gegen geplanten Bau aus

Moschee-Debatte auch in London

Nicht nur in Köln wird heftigst über den Bau einer Moschee diskutiert: In London haben sich in den vergangenen Monaten 277.000 Bürger im Internet gegen entsprechende Baupläne im Osten der Stadt gewandt. Auf der Seite der britischen Regierung unterzeichneten sie eine private Petition, die sich gegen die "Mega-Moschee" wendet, da diese "schreckliche Gewalt und Leid" für die "christliche Bevölkerung" zur Folge haben würde.

 (DR)

Regierung: Debatte sachlich für Andersdenkende führen

Von wem der Unterschriftenaufruf ins Netz gestellt wurde, ist unklar. Jeder Bürger kann auf der Homepage der britischen Regierung eine Petition eintragen.

In einer ersten Reaktion auf die am Donnerstag geschlossene Unterschriftenliste erklärte die Regierung, dass es in absehbarer Zukunft keine konkreten Baupläne gäbe. Sie mahnte zudem eindringlich, eine mögliche Debatte über das geplante muslimische Gotteshaus für 12.000 Gläubige sachlich und im Respekt für Andersdenkende zu führen.

"Unselige Kampagne"
Zuvor hatte es Kritik gegeben, die Petition benutze eine rassistische Sprache und trage zum gesellschaftlichen Unfrieden bei. Londons Bürgermeister Ken Livingston sprach von einer "unseligen Kampagne", die gezielt Falschinformationen verbreite. So sei keineswegs vorgesehen, dass Millionen-Projekt mit öffentlichen Geldern zu unterstützen.

Die Pläne für die große Moschee stammen von der international aktiven islamischen Missionsbewegung Tablighi Dschamaat. Diese spricht von Planungen in einem frühen Stadium. Auf einem rund 70.000 Quadratmeter großen Gelände im Londoner Osten soll die Moschee zusammen mit einer Schule und einem Konferenzzentrum entstehen.