Hubertus Heil plädiert für eine laute Kirche in der Gesellschaft

"Kirche darf politisch sein"

Der SPD-Politiker Hubertus Heil ruft die Kirchen dazu auf, sich stärker in gesellschaftliche Debatten einzubringen. Glaube sei nie nur privat, betont er, sondern immer auch sozial wirksam. Schweigen schade der Glaubwürdigkeit.

Hubertus Heil / © Martin Schutt (dpa)
Hubertus Heil / © Martin Schutt ( dpa )

Der SPD-Politiker Hubertus Heil hat von den Kirchen gefordert, sich aktiv in gesellschaftliche und politische Debatten einzubringen. "Die Kirche darf politisch sein - sie muss es sogar", schreibt Heil in einem Gastbeitrag für die Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse. Wer fordere, sie solle sich ausschließlich auf das Spirituelle beschränken, verkenne ihren Auftrag.

Heil warnt davor, dass ein Rückzug ins Schweigen der Kirche schade: "Schweigen schützt nicht vor Kritik, sondern macht die Kirche leise und irrelevant: Wo die Kirche schweigt, verliert sie ihren Einfluss, und wo sie nur predigt, ohne gesellschaftlich zu handeln, schwindet ihre Glaubwürdigkeit."

Heil: Glaube ist nie nur privat

Glaube sei nie nur privat, sondern "immer auch sozial und gesellschaftlich wirksam". Besonders dort, "wo Unrecht geschieht, wo Menschen leiden und fundamentale Werte infrage gestellt werden", dürfe die Kirche nicht schweigen. Ihre Stimme sei "im politischen Diskurs unverzichtbar - nicht als parteipolitischer Akteur, sondern als moralische Instanz, die Orientierung und Kritik bietet", so Heil.

Nach dem "turbulenten Jahr" hofft Arbeitsminister Hubertus Heil, an Weihnachten zur Ruhe kommen zu können. / © Michael Kappeler/dpa (dpa)
Nach dem "turbulenten Jahr" hofft Arbeitsminister Hubertus Heil, an Weihnachten zur Ruhe kommen zu können. / © Michael Kappeler/dpa ( dpa )
Hubertus Heil

Der ehemalige Bundesarbeitsminister betont zugleich, dass auch kirchliche Vertreter Verantwortung im demokratischen Miteinander tragen: "Wer sich politisch äußert, muss Widerspruch aushalten und sich der demokratischen Debatte stellen. Das ist kein Makel, sondern das Wesen einer pluralistischen Gesellschaft."

Quelle:
KNA