Hofläden profitieren von Fipronil-Skandal

 (DR)

Direktvermarkter und Hofläden sind die Profiteure des Fipronil-Skandals. Landwirte, die ihre Eier und andere Produkte auf Wochenmärkten oder in kleinen Läden auf dem heimischen Hof anbieten, werden derzeit geradezu von Kunden überrannt, sagte der Vorsitzende der Vereinigung der Norddeutschen Direktvermarkter, Eberhard Prunzel-Ulrich, dem Evangelischen Pressedienst. Die Vereinigung vertritt die Interessen von Landwirten, die ihre Produkte selbst auf Wochenmärkten oder in Hofläden vertreiben.

Von dem Skandal seien ganz überwiegend große Betriebe betroffen, die ihre Ställe von Fremdfirmen reinigen ließen, sagte Prunzel-Ulrich. "Kleinere Bauern können sich das gar nicht leisten, die reinigen ihre Ställe selbst." Mit einem Mangel an Eiern auf dem Markt rechne er nicht, sagte Prunzel-Ulrich: Zwar hätten etliche Supermärkte und Discounter ihre Eier aus den Regalen genommen, doch würden die nichtbelasteten Eier lediglich zwischengelagert. Wenn die Aufregung um die Fipronil-Eier nachlasse, würden diese Eier wieder in den Verkauf kommen.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin veröffentlichte am Dienstag eine erste Einschätzung zur Gesundheitsgefährdung durch Fipronil in Lebensmitteln. Nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand sei eine akute gesundheitliche Gefährdung bei Erwachsenen und auch Kindern unwahrscheinlich, hieß es. In Deutschland liege der bislang höchste gemessene Wert bei 0,45 Milligramm pro Kilogramm bei Eiern. Selbst bei 0,72 Milligramm pro Kilogramm sei keine Gefährdung zu befürchten. Bei der Risikobewertung seien sowohl verarbeitete als auch unverarbeitete Erzeugnisse berücksichtigt worden. (epd/Stand 08.08.2017)