Geburten könnten kaum noch medizinisch betreut werden; es fehle an Wasser und Strom, erklärten am Sonntag Misereor und medico international. "Die Menschen in Gaza können nicht kollektiv für die brutalen Überfälle der Hamas in Haftung genommen werden", so Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel.
Humanitärer Katastrophe
Die beiden Hilfswerke appellierten an die Bundesregierung, "sich nachdrücklich für die Einhaltung des internationalen Völkerrechts und die unverzügliche Einrichtung humanitärer Korridore für die Versorgung der dortigen Bevölkerung einzusetzen". Es herrsche eine humanitäre Katastrophe, die sich in rasender Geschwindigkeit verschärfe.
Vor einer Woche hatte die radikalislamische Hamas Israel mit massivem Raketenbeschuss und Massakern am Boden angegriffen. Für Entsetzen sorgten insbesondere auch Gräueltaten der Hamas an Babys, Mädchen und Jungen sowie Entführungen von Kindern und Erwachsenen in den Gazastreifen.
Gegenangriffe auf den Gazastreifen
Israelische Gegenschläge als Reaktion auf den Angriff konzentrieren sich derzeit auf den Gazastreifen. Seit der Vertreibung der Fatah aus dem mit etwa zwei Millionen Einwohnern dicht besiedelten Gebiet 2007 stellt die Hamas dort allein die Regierung.
Am Samstag hatte bereits die Organisation SOS-Kinderdörfer zum Schutz von Kindern und Familien in Israel und im Gazastreifen aufgerufen. "Wir sind tief erschüttert über die aktuell furchtbare Situation. Wir sind schockiert von all dem Leid, das Kinder und Familien in den letzten Tagen in Israel und Gaza erfahren mussten", so Vorständin Lanna Idriss.
Kinder in Gefahr
Es gebe keinerlei Rechtfertigung für das Töten, für Angriffe und Gewalt gegen Kinder. "Wir verurteilen die terroristischen Anschläge und Gewalttaten zutiefst und verfolgen mit großer Sorge die Berichte von Kinderrechtsverletzungen im Zuge des Konflikts", so Idriss. Nun brauche es humanitäre Korridore, "so dass Kinder und vulnerable Gruppen aller Nationen in Sicherheit gebracht werden können", so SOS-Kinderdörfer.