Hilfswerke fordern Stärkung der internationalen Zusammenarbeit

Eigenständiges Entwicklungsministerium nötig

Die kommende Bundesregierung darf aus Sicht der kirchlichen Hilfswerke Misereor und Brot für die Welt den Blick nach außen nicht vergessen. Deutschland spiele als internationaler Geber eine entscheidende Rolle, Frieden nütze allen.

Symbolbild Entwicklungshilfe in Afrika / © Domagoj Ruzicka (shutterstock)
Symbolbild Entwicklungshilfe in Afrika / © Domagoj Ruzicka ( shutterstock )

In einem gemeinsamen Appell rufen die beiden großen kirchlichen Entwicklungshilfswerke Brot für die Welt und Misereor die künftige Bundesregierung zur internationalen Zusammenarbeit auf. "Der Einsatz gegen Hunger und Armut, für die Menschenrechte und den Schutz des Klimas muss ein wesentlicher Teil deutscher Politik sein", schreiben die Organisationen in einem am Mittwoch veröffentlichten Positionspapier. Hierfür brauche es ein eigenständiges Entwicklungsministerium.

Dagmar Pruin / © Hermann Bredehorst/Brot fuer die (epd)
Dagmar Pruin / © Hermann Bredehorst/Brot fuer die ( epd )

"Deutschland muss international mehr Verantwortung übernehmen - gerade jetzt, wenn die USA als bislang wichtigster Geber von Entwicklungsfinanzierung und humanitärer Hilfe ausfallen", sagte die Präsidentin von Brot für die Welt, Dagmar Pruin. Starke Entwicklungspolitik sei zudem ein wichtiger Baustein zum Schutz der Demokratie. Sie liege im Interesse aller. Stabile Verhältnisse in den Partnerländern seien Grundvoraussetzung für Frieden, Wohlstand und den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen.

Investitionen in die Zukunft

"Internationale Zusammenarbeit darf nicht außenpolitischen Interessen untergeordnet sein, sondern muss eigenständig die globale Dimension von sozialer Gerechtigkeit und Armutsbekämpfung aufzeigen", ergänzte der Hauptgeschäftsführer von Misereor, Andreas Frick. Die Bundesregierung sollte sich daher auch zu dem international zugesagten Ziel bekennen, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung zu stellen. "Entwicklungszusammenarbeit kostet Geld, doch Nichtstun kostet in Zukunft ein Vielfaches mehr."

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor (MISEREOR)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor / ( MISEREOR )
Quelle:
KNA