Hilfswerk würdigt kirchliches Radio im globalen Süden

Im Kampf gegen Fakenews

Im globalen Süden vertrauten viele Menschen den lokalen Kircheradios mehr als staatlichen Sendern, so das Hilfswerk "missio Aachen". In der Corona-Krise hätten die Sender einen wichtigen Beitrag geleistet.

Eine Radio-Show im südafrikanischen Johannesburg / © Sunshine Seeds (shutterstock)
Eine Radio-Show im südafrikanischen Johannesburg / © Sunshine Seeds ( shutterstock )

Das kirchliche lokale Radio bleibt für Christen im globalen Süden nach Einschätzung des katholischen Hilfswerks missio Aachen ein "entscheidendes Medium" für die Seelsorge, verlässliche Nachrichten und Informationen. "Gerade für Menschen in entlegenen Regionen schafft es Identifikation mit der eigenen Kultur und kirchlichen Gemeinschaft und stärkt das Selbstwertgefühl insbesondere von Minderheiten", erklärte Präsident Dirk Bingener am Sonntag zum Welttag des Radios. In der europäischen Lebenswirklichkeit werde häufig vergessen, dass das Radio weltweit für viele Menschen immer noch die einzige Informationsquelle sei.

Dirk Bingener / © Julia Steinbrecht (KNA)
Dirk Bingener / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Mehr Vertrauen in lokale Kirchenradios als in staatliche Medien

Nach den Erfahrungen von missio vertraut die Bevölkerung lokalen kirchlichen Radiosendern mehr als etwa staatlich gelenkten Sendern, die im globalen Süden zunehmend an Glaubwürdigkeit verlieren. "Lokale kirchliche Radiosender in unseren Partnerländern haben beispielsweise in der Corona-Krise einen großen Beitrag dazu geleistet, die Flut an Falschinformationen einzudämmen", so das Hilfswerk. Sie hätten über die Wirkung von Impfungen aufgeklärt, Beratungssendungen ins Programm genommen und auch die Folgen der Pandemie für soziale Gerechtigkeit thematisiert.

Darüber hinaus seien kirchliche lokale Radiosender in Afrika, Asien und Ozeanien auch ein Medium, das gesellschaftliche Spaltung überwinden könne und wie in der Zentralafrikanischen Republik zum Beispiel eine Plattform für den interreligiösen Dialog biete.

Quelle:
KNA