Anlass ist der jährliche Aktionstag "Red Wednesday" (16. November), der auf die Nöte verfolgter Christen aufmerksam machen soll. Dabei werden rund um den Termin Gebäude und Wahrzeichen auf der ganzen Welt rot angestrahlt. In Deutschland sind etwa das Freiburger Münster (20. November) und der Augsburger Dom (23. November) beteiligt.
Repression in Subsahara-Ländern
Zugenommen hätten die Repressionen vor allem in Subsahara-Ländern wie Burkina Faso, Niger, Nigeria oder Mali, berichtete Heine-Geldern. In diesen Staaten gebe es eine "hochexplosive Mischung von Korruption und kriminellen Banden, die staatliche Einrichtungen wie Polizeistationen angreifen und Spitäler oder Schulen zerstören".
Besorgniserregend sei auch der religiöse Nationalismus in Indien oder Myanmar, so Heine-Geldern. Er beklagte zudem totalitäre Ideologien in China und Nordkorea sowie eine Radikalisierung in Pakistan. Diese Entwicklungen würden in der Weltöffentlichkeit leider "oftmals völlig negiert".
Katholiken in Russland
Ebenfalls verschlechtert habe sich angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine die Situation der Katholiken in Russland. Die katholische Kirche des Landes sei auf finanzielle Hilfe aus dem Ausland angewiesen. Überweisungen seien aber wegen der internationalen Sanktionen kaum noch möglich.
Einschränkungen der Religionsfreiheit auch im Westen
Einschränkungen der Religionsfreiheit gibt es laut "Kirche in Not" selbst in den westlichen Industriestaaten. Dort beobachte man eine gegen Christen gerichtete zunehmende Intoleranz. Als Beispiel nannte Heine-Geldern den britischen Gesundheitsdienst, wo katholische Ärzte in Sachen Abtreibungen nicht mehr nach ihrem Gewissen entscheiden dürften. "Ich bin für Gewissensfreiheit und Selbstbestimmung, aber die muss uns Christen auch zugestanden werden", betonte der Chef des kirchlichen Hilfswerks.