Hilfsaktionen für Flutopfer am Horn von Afrika

Nach der Dürre kam die Flut

Nach den Überschwemmungen am Horn von Afrika leiden insgesamt 1,8 Millionen Menschen nach Angaben von Hilfsorganisationen an den Folgen der Flut. Mehr als 80 sind nach bisherigen Schätzungen ums Leben gekommen. Die Behörden befürchten den Ausbruch von Seuchen. Die Die Deutsche Welthungerhilfe hat für die Flutopfer am Horn von Afrika 200.000 Euro Soforthilfe bereit gestellt. Das Geld wird vor allem für die Wiederherstellung der Trinkwasserversorgung, später auch für die Verteilung von Saatgut verwendet.

 (DR)

Nach knapp drei Jahren Dürre, die vor allem unter den Nomaden des Landes eine humanitäre Krise heraufbeschwört hatte, sind in den letzten Wochen vor allem in den nordöstlichen Provinzen und an der Küste sintflutartige Regenfälle niedergegangen. In dieser Region (Dadaab) betreut das UNHCR drei Flüchtlingscamps. Sie beherbergen seit 1991 Flüchtlinge aus dem benachbarten Somalia, die wegen den dortigen politischen Unruhen ihr Zuhause verlassen haben. Aus Furcht vor einer Ausweitung dieser Krise zu einem grösseren Bürgerkrieg war im laufenden Jahr eine stetige Zunahme der eintreffenden Flüchtlinge zu verzeichnen.

Zur Zeit leben 160.000 Flüchtlinge in den drei Camps. Weitere 50.000 - 80.000 Flüchtlinge werden in diesem Jahr noch erwartet, womit ein viertes Camp errichtet werden müsste. Nach den Niederschlägen war der Zugang zu den Camps zeitweise unterbrochen, da die einzige Zufahrtsstrasse zerstört worden war. Humanitäre Hilfsmittel mussten deshalb mit dem Flugzeug überbracht werden. Seit die Wasserpegel langsam angefangen haben zu sinken, sind die Hilfsorganisationen dabei, die Menschen zu evakuieren und in trockenere Gegenden zu bringen. Rund 100.000 Menschen wurden bereits evakuiert. Prioritär ist die Verteilung von Plastikplanen, damit die Flüchtlinge ihre Behausungen notdürftig wieder herrichten können. Eine weitere grosse Sorge ist die Gesundheitsversorgung und die Wiederherstellung der sanitären Anlagen.

Wieczorek-Zeul sagt Hilfe für Flutopfer zu
Das Bundesentwicklungsministerium wird die Nothilfe für die Opfer der Überschwemmungen mit 1,35 Millionen Euro unterstützen. In einigen Regionen Somalias, Kenias und Äthiopiens litten rund zwei Millionen Menschen an den Folgen des Hochwassers, erklärte Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD). Das Geld erhielten das Roten Kreuz und das Welternährungsprogramm, um die Flutopfer mit Lebensmitteln zu versorgen. Außerdem werde der Hochwasserschutz unterstützt.

Auf die Dürre folgte die Flut
"Die Menschen brauchen jetzt vor allem Wasser, Nahrungsmittel und Notunterkünfte", sagte der Leiter der Hilfsaktion des Roten Kreuzes für Somalia, Pascal Hundt. Besonders schlimm sei die Lage, weil die Flutopfer noch vor ein paar Monaten unter der schlimmsten Dürre seit zehn Jahren gelitten hätten.

Insgesamt 1,8 Millionen Menschen leiden nach Angaben von Hilfsorganisationen an den Folgen der Flut. Mehr als 80 sind nach bisherigen Schätzungen ums Leben gekommen. Die Behörden befürchten den Ausbruch von Seuchen.