Herz-Jesu-Missionare verlassen Rebdorf bei Eichstätt

Aus nach fast 70 Jahren

Die katholische Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Missionare gibt ihren Standort im oberbayerischen Rebdorf auf. Die Ordensmänner sind recht alt, der Nachwuchs fehlt. Eine andere Gemeinschaft hält dort aber weiterhin die Stellung.

Kloster- und Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Rebdorf / © Sina Ettmer Photography (shutterstock)
Kloster- und Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Rebdorf / © Sina Ettmer Photography ( shutterstock )

Am Wochenende verabschiedeten sich die Ordensmänner offiziell aus Rebdorf bei Eichstätt. Grund dafür sind mangelnder Nachwuchs und Überalterung, wie der Orden auf Nachfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag mitteilte. 

Zwei Missionare lebten zuletzt dort

In Rebdorf lebten die Missionare seit 1958. Damals hatten sie ein ehemaliges Augustinerchorherrenstift vom bayerischen Staat gekauft. In der Folge bauten sie dort eine Knabenrealschule mit Internat auf. Die Klostergebäude gehören heute dem Bistum Eichstätt, das inzwischen den dortigen Schulbetrieb trägt.

In Rebdorf lebten die Missionare seit 1958 in einem ehemaligen Augustinerchorherrenstift  / © Borisb17 (shutterstock)
In Rebdorf lebten die Missionare seit 1958 in einem ehemaligen Augustinerchorherrenstift / © Borisb17 ( shutterstock )

Zuletzt haben nach Ordensangaben zwei Herz-Jesu-Missionare in Rebdorf gelebt. Sie sind demnach nun in andere Niederlassungen gezogen. Die süddeutsch-österreichische Provinz mit Sitz in Salzburg, zu der Rebdorf zählte, umfasst 28 Ordensmänner an drei Standorten in Bayern und je einem in Österreich und der Slowakei, wie es heißt.

Hinzu kämen einzelne Missionare an verschiedenen Orten. Weltweit gebe es rund 1.600 Herz-Jesu-Missionare; am stärksten sei man in Asien und im pazifischen Raum vertreten.

Missionarinnen Christi bleiben in Rebdorf 

Nach wie vor lebt eine Hausgemeinschaft der Missionarinnen Christi in Rebdorf. Dabei handelt es sich nicht um einen Zweig der
Herz-Jesu-Missionare, auch wenn diese Frauengemeinschaft einst von einem Herz-Jesu-Missionar gegründet wurde. Die Missionarinnen Christi sind völlig eigenständig. Sie haben von Anfang an in Rebdorf mit den Herz-Jesu-Missionaren zusammengearbeitet.

Der Orden der Herz-Jesu-Missionare entstand 1854 in Frankreich. Er sieht nach eigenen Angaben als "das einzige Heilmittel für die
Menschen mit verschlossenem Herzen, aus dem Gleichgültigkeit und Egoismus resultieren, nur diese unbedingte Liebe des Herzens Jesu". Diese könne nicht anders, als alle zu retten, "weil sie es gar nicht aushält, dass nur ein Mensch verloren geht". 

Die Herz-Jesu-Missionare stehen laut eigener Darstellung dafür, "dass Gott in sich ganz Liebe ist und die Menschwerdung Jesu seine letzte Möglichkeit, den Menschen, dies zu zeigen". Das Ordenskürzel lautet MSC (Abkürzung des lateinischen Namens Missionarii Sacratissimi Cordis).

Quelle:
KNA