Hanau will Gedenkstätte für Anschlagsopfer errichten

 (DR)

Die Stadt Hanau will eine Gedenkstätte für die Opfer des rassistischen Anschlags vom 19. Februar errichten. Die Gedenkstätte solle auf dem Hauptfriedhof entstehen, auf dem einige der Opfer beerdigt sind, teilten Sprecher der Stadt am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. Die Art der Gestaltung sei noch offen.

Der Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) hatte zuvor im Hessischen Rundfunk (HR) davon berichtet. Das Leiden der Opfer und ihrer Angehörigen in Hanau solle niemals vergessen werden, sagte der SPD-Kommunalpolitiker. "Wir antworten auf diese Hasstaten nicht mit Hass und Gewalt, sondern unsere Botschaft ist eine friedliche."

Die Hanauer stünden in der Trauer zusammen, betonte der Oberbürgermeister im HR. "Die Opfer waren keine Fremden, sie waren Mitbürger und Mitbürgerinnen." Die Stadt lasse sich von einem rassistischen Irren ihre jahrhundertelange gute Tradition des Zusammenlebens und der Toleranz nicht kaputtmachen. "Hanau ist bunt, war bunt und wird bunt bleiben", sagte Kaminsky. Mit der Trauerfeier am Mittwochabend wollten die Stadt, das Land Hessen und Deutschland den Angehörigen Mitgefühl, Solidarität und Nächstenliebe mitgeben.

Zu der von der Stadt und dem Land Hessen ausgerichteten Feier im Hanauer Zentrum Congress Park werden knapp 700 Gäste erwartet. Neben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundesratspräsident Dietmar Woidke (SPD) sind weitere Vertreter der Politik und knapp 400 Angehörige der Opfer geladen. Für die Öffentlichkeit wird die Trauerfeier auf Großleinwände auf dem Hanauer Marktplatz und Freiheitsplatz übertragen, die Stadt erwartet die Teilnahme von Tausenden Bürgern. (epd, 4.3.20)