In Hamburg wird künftig auch Katholische Theologie gelehrt

Historischer Vertrag

Premiere an der Hamburger Universität: Neben dem Fachbereich Evangelische Theologie wird es künftig auch ein Institut für Katholische Theologie und Religionspädagogik mit einem eigenen Lehrstuhl geben.

 (DR)

Der entsprechende Vertrag wurde am Dienstag im Rathaus von dem Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Périsset, und Hamburgs Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach (CDU) unterzeichnet. In der Hansestadt stellen die Katholiken etwa zwölf Prozent der Bevölkerung.

Für das Erzbistum Hamburg nahm an der Unterzeichnung Erzbischof Werner Thissen an der Unterzeichnung teil, die Universität war mit Vizepräsident Holger Fischer vertreten. Der für Hamburg historische Vertrag schafft die völkerrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung der Ausbildungsstätte. An dem Institut sollen Lehrer für das Unterrichtsfach Katholische Religion an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen sowie für andere Berufsfelder ausgebildet werden. Dafür wird der Studiengang Lehramt an Primar- und Sekundarstufe I errichtet.

Enge Kooperation geplant
Der Studiengang sowie die Studien- und Prüfungsordnung sollen im Einvernehmen mit dem Hamburger Erzbischof entwickelt werden. Bereits im Februar 2008 hatte die Wissenschaftsbehörde gemeinsam mit Universität und Erzbistum erste grundlegende Vereinbarungen getroffen. Die Universität stellt die notwendige Ausstattung mit Sachmitteln sowie die räumliche Unterbringung sicher.

Wissenschaftssenatorin Gundelach bezeichnete es als Aufgabe von Hochschule und Kirche, die Ausbildung derjenigen sicherzustellen, die religiöse Bildung vermitteln. Diese sei in einer modernen Gesellschaft "immer zugleich interreligiöse Bildung, die zur Toleranz und zum Dialog einlädt". Erzbischof Thissen bekräftigte, dass das neue Institut eng mit der evangelischen Fakultät zusammenarbeiten und im Dialog mit anderen Wissenschaften stehen werde. Der Apostolische Nuntius bedankte sich bei der Stadt Hamburg "für diesen neuen Schritt der Zusammenarbeit mit der Katholischen Kirche".