Sprecherin der US-Bischöfe twittert pro Trump

Haltungen in deutlichem Widerspruch zu denen der US-Bischöfe

Die Sprecherin der katholischen US-Bischofskonferenz, Judy Keane, ist wegen Trump-freundlicher Tweets öffentlich in die Schusslinie geraten. Dabei hat sie Meinungen vertreten, die nicht Haltung der US-Bischöfe entsprechen.

Twitter-Beiträge sind schnell geschrieben - Konsequenzen mitunter nicht überdacht. / © Matt Rourke (dpa)
Twitter-Beiträge sind schnell geschrieben - Konsequenzen mitunter nicht überdacht. / © Matt Rourke ( dpa )

Die Zeitung "Washington Post" berichtete an diesem Donnerstag ausführlich, wie die 2016 angetretene Keane unter ihrem offiziellen Twitter-Account @jkeanepr öffentlich Position für US-Präsident Donald Trump bezog und demokratische Kongressabgeordnete angriff.

Zum Teil vertrat Keane dabei Haltungen in deutlichem Widerspruch zu denen der US-Bischöfe. So lobte sie etwa das Vorgehen des Präsidenten gegen Geflüchtete und Migranten ohne Papiere. "Trump nimmt die Fesseln von der Einwanderungspolizei ab, die sie nun Einwanderern anlegt, die sich schon sicher wähnten." An anderer Stelle lobt sie das Ende des Abschiebeschutzes für die sogenannten Dreamer und "das [personelle] Blutbad im Außenministerium". Ihr "gefiel" auch der Tweet der Talkerin Laura Ingraham, die vorgeschlagen hatte, der demokratischen Abgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez den "Nobelpreis für Dummheit" zu verleihen.

US-Bischofskonferenz unparteiisch und unterstütze keine politischen Kandidaten

Keane äußerte sich nicht zu dem Bericht der "Washington Post". Ihr Twitter-Konto ist nun nur noch für private Nutzer zugänglich. Ihr Vorgesetzter bei der Bischofskonferenz, Kommunikationsdirektor James Rogers, machte keine Angaben, ob es einen Zusammenhang zwischen der derzeitigen Abwesenheit Keanes und dem Medienwirbel um sie gibt.

"Die Bischöfe, nicht das Personal, legen die politischen Positionen der Konferenz fest", sagte Rogers der Zeitung. Die US-Bischofskonferenz sei unparteiisch und unterstütze keine politischen Kandidaten. "Wir nehmen das sehr ernst." Die "Washington Post" erinnerte daran, dass der langjährige Chefredakteur der katholischen Nachrichtenagentur CNS, Tony Spence, 2016 wegen privater Tweets aus dem Amt gedrängt wurde.


Quelle:
KNA