Halbzeitbilanz der Bischofssynode in Rom

Bischöfe plädieren für stärkere Rolle der Pfarreien

Am 07. Oktober hatte die Synode begonnen - Zeit für eine Halbzeitbilanz. Die Bischöfe würdigten die Arbeit der Laien und betonten, die Versammlung habe heikle Fragen nicht ausgespart. Das Halbzeit-Resümee dient auch als Grundlage für die Arbeit in den zwölf Sprachgruppen in den kommenden Tagen.

Berichterstatter bei der Synode: Kardinal Donald Wuerl, hier mit Papst Benedikt (KNA)
Berichterstatter bei der Synode: Kardinal Donald Wuerl, hier mit Papst Benedikt / ( KNA )

Die im Vatikan tagende Bischofssynode hat in einer Halbzeitbilanz am Donnerstag die Mitwirkung von Laien in der Kirche als eine "wesentliche und fruchtbare Entwicklung" gewürdigt. Zudem plädierten die rund 260 Bischöfe für eine stärkere Rolle der Pfarreien. Deren Erneuerung sei "weiterhin ein Schlüssel für die Erneuerung der Kirche", heißt es in einem Zwischenbericht.



Kernfrage der Synode sei aber, wie die Kirche in einer Gesellschaft den Glauben verkünden könne, die die Gottesfrage gar nicht mehr stelle, sagte Kardinal Laurent Monsengwo Pasinya, Mitglied des Synoden-Präsidiums, bei der Vorstellung der ersten Ergebnisse. Kardinal John Tong Hon aus Hongkong wandte sich gegen die Darstellung, die Synode sei heiklen Themen ausgewichen. Die Versammlung habe keine Fragen ausgespart, sagte Tong Hon, der ebenfalls dem Präsidium der Synode angehört.



Vierzehn Fragen als Grundlage für die Beratungen

Anderthalb Wochen nach Beginn der Beratungen zum Thema Neuevangelisierung hatte der Washingtoner Kardinal Donald Wuerl als Berichterstatter die bisherigen rund 230 Redebeiträge ausgewertet. Das Resümee dient in den kommenden Tagen als Leitfaden für die Arbeit in zwölf Sprachgruppen. Der erste Teil der Plenarrunden war am Mittwochnachmittag beendet worden. Wuerl hatte seine Zusammenfassung vor den Bischöfen auf Latein vorgetragen.



Die achtseitige Zwischenbilanz gliedert sich in vier Punkte. Die Überschriften lauten: "Was ist Neuevangelisierung?", "Das Umfeld des Dienstes der Kirche", "Die pastoralen Antworten auf die Umstände" sowie "Handelnde und Teilhaber an der Neuevangelisierung". Zudem enthält das Schreiben 14 Fragen, die als Grundlage für die Beratungen in den Sprachgruppen dienen sollen. Abschließend verabschiedet die Vollversammlung thesenartige Empfehlungen, die dem Papst überreicht werden.