Helminger sagt, es sei durchaus irrational, sich in zwei Nationen auf bestimmte Art und Weise zuhause zu fühlen. „Eine Nation ist so gut wie die andere – aber ich möchte den luxemburgischen Pass nicht aufgeben. Diese Irrationalität, die offensichtlich durch frühe Bindungen und Erlebnisse bedingt ist, schleppt man überall mit, auch in seine neue Heimat“. Plastisch werde das, wenn beide Nationen im Fußball aufeinander träfen: „Wenn Deutschland gegen Luxemburg spielt, dann fiebere ich mit der Mannschaft aus Luxemburg. Und da frage ich mich immer: Woher kommt das? Wieso ist das so?“
Für den Sammelband „Eigentlich Heimat / Nordrhein-Westfalen literarisch“ hat Helminger eine Erzählung geschrieben, die in einer alten englischen Siedlung spielt. Eine junge Familie hat sich hier ein Haus gekauft. Hoffnungsfroh möchte die Familie hier Wurzeln schlagen, eine neue Heimat aufbauen. Doch dann taucht eine alte Dame auf, die früher in der Siedlung gewohnt hat und gewissermaßen einen moralischen Anspruch auf das Haus als ihre Heimat erhebt. Sie scheint mit einem alten Mann verbündet. Mit unheimlichen Geschichten über ihre Vergangenheit bedrängen sie die junge Familie. … .