Guerilla bittet um sterbliche Überreste von Priester Torres

"Zeit für christliches Begräbnis"

Die ELN-Guerilla hat im Rahmen der Friedensgespräche mit der kolumbianischen Regierung um das Auffinden und die Übergabe der sterblichen Überreste des Priesters Camilo Torres gebeten. Die Verantwortung dafür trage die Regierung.

„Pablo Beltrán“, Vertreter der ELN, und Ivan Danilo Rueda, Kolumbiens Friedensbeauftragten schütteln sich die Hände / ©  Ariana Cubillos (dpa)
„Pablo Beltrán“, Vertreter der ELN, und Ivan Danilo Rueda, Kolumbiens Friedensbeauftragten schütteln sich die Hände / © Ariana Cubillos ( dpa )

Das sagte Verhandlungsführer Pablo Beltran sagte Mexiko. Dies sei eine großartige Gelegenheit für Präsident Gustavo Petro, sein Engagement für die Geschichte unter Beweis zu stellen, wird Beltran in kolumbianischen Medien zitiert.

Torres war Ikone der Guerilla

Es sei an der Zeit, dass Camilo Torres  (1929-1966) ein christliches Begräbnis erhalte, so Beltran weiter. Derzeit verhandeln Guerilla und Regierung in Mexiko.

Die ELN wurde 1964 von Studenten, katholischen Radikalen und linken Intellektuellen aus Protest gegen die Armut der Kleinbauern gegründet. Eine ihrer Ikonen war der aus einer angesehenen Arztfamilie stammende katholische Priester Torres.

Tod im Kampf mit Regierungstruppen

Das Verhältnis von Marxismus und Christentum kommentierte Torres einst mit dem Satz: "Warum sollen wir streiten, ob die Seele sterblich oder unsterblich ist, wenn wir beide wissen, dass Hunger tödlich ist?"

Torres starb 1966 bei Kämpfen mit Regierungstruppen. Es war nach kolumbianischen Quellen sein erster Kampfeinsatz überhaupt. Laut Wahrheitskommission zur Aufarbeitung des bewaffneten Konflikts war die ELN im Zeitraum von 1986 bis 2016 für rund 18.600 Tote verantwortlich.

ELN - zweitgrößte Guerilla in Kolumbien

Seit dem Friedensvertrag der Regierung mit der größeren Rebellengruppe Farc 2016 ist die marxistisch-leninistische Nationale Befreiungsarmee (ELN) die letzte noch aktive Guerillaorganisation in dem südamerikanischen Land. Mit ihren rund 1500 Kämpfern verübt sie vor allem im Osten Kolumbiens Anschläge und nimmt Geiseln.

ELN-Guerilla in Kolumbien / © Christian Escobar Mora/EFE (dpa)
ELN-Guerilla in Kolumbien / © Christian Escobar Mora/EFE ( dpa )
Quelle:
KNA