Grünwald ruft zum Neuanfang im Bistum Augsburg auf

Kampf ums Vertrauen

Der Augsburger Diözesanadministrator Weihbischof Josef Grünwald hat nach dem Rücktritt von Bischof Walter Mixa zu einem "ehrlichen Neuanfang" in der Diözese Augsburg aufgerufen. "Wir stehen vor der großen und schwierigen Aufgabe verloren gegangenes und beschädigtes Vertrauen wieder zu gewinnen", schreibt Grünwald in einem am Samstagabend veröffentlichten Brief an alle Priester, kirchlichen Mitarbeiter und Pfarrgemeinden des Bistums.

 (DR)

Das Augsburger Domkapitel hatte Grünwald zuvor zum Diözesanadministrator gewählt. Er übernimmt damit bis zur Ernennung eines neuen Bischofs die Amtsgeschäfte im Bistum.

«Ehrlich, offen und ohne falsche Rücksichtnahme haben wir uns der schwierigen Situation zu stellen», betonte Grünwald. Dabei gelte es, sich auf die befreiende Botschaft Jesu Christi zu besinnen. Die Ereignisse um Bischof Walter Mixa hätten die Diözese in den vergangenen Wochen zutiefst belastet und gespalten, so Grünwald. Viele Gläubige würden dadurch ihr Vertrauen in die Kirche erschüttet sehen, nicht wenige hätten dieses ganz verloren oder seien aus der Gemeinschaft ausgetreten. Andere wiederum hielten immer noch daran fest, dass der Bischof Opfer einer Medienkampagne geworden sei.

Diese Spaltung, «die das ganze Bistum auseinanderzureißen droht», schade der Kirche und der Glaubwürdigkeit ihrer Verkündigung der Botschaft des Evangeliums, unterstrich Grünwald. Daher sei es wichtig, dass alle gemeinsam entschieden einen Weg der inneren Heilung und des Neuanfangs begännen. Zudem versprach er, die Diözese stehe weiter zu dem «klaren und sachgerechten Umgang» in der Aufklärung aller gegen Bischof Mixa erhobenen Vorwürfe. Das betreffe auch den «schweren Schritt» der Einschaltung der Generalstaatsanwaltschaft in München.