Gründe, die Maduro an der Macht halten

 (DR)

MILITÄR: Nach Schätzungen gibt es bis zu 150 000 Soldaten; in rund 18 Jahren sozialistischer Regierung wurden die Führungspositionen mit Getreuen besetzt - und es wird auf eine gute Versorgung der Soldaten geachtet. Aber anders als der charismatische Hugo Chávez ist Maduro kein Militär; es soll Strömungen geben, die gegen ihn rebellieren.

OPPOSITION: Die Parlamentswahl 2015 gewann das Bündnis "Mesa de la Unidad Democrática" klar, im MUD sind unter anderem konservative, liberale und indigene Parteien vereinigt. Doch es gibt keine klare Führungsfigur: Die einen sind für einen - vom Vatikan unterstützten - Dialog mit Maduro, andere wollen den Protest auf die Straße tragen.

JUSTIZ: Der Oberste Gerichtshof (Tribunal Supremo de Justicia/TSJ) hat seit der Wahl 2015 nicht eine Entscheidung gegen die Regierung getroffen, aber viele Parlamentsentscheidungen annulliert. Ebenso hat er Einsprüche gegen das Regieren mit Notstandsdekreten abgewiesen. Andere Gerichten stoppte vorerst ein Referendum zur Abwahl Maduros.

CHAVISTAS: Es ist unklar, ob Maduro 2018 erneut antritt. Ihm hilft, dass ein klarer Kronprinz fehlt. Ein Kandidat wäre Vizepräsident Tareck El-Aissami. Ihm wird aber Verstrickung in den Kokainhandel vorgeworfen, die USA haben Vermögen eingefroren. Und nicht zu unterschätzen: In Armenvierteln ist der Zuspruch zu Maduro noch hoch. (dpa/Stand 02.04.2017)