In Rom beginnt an diesem Wochenende mit einem Jubiläumsevent der Kommunikationsbranche die erste große Veranstaltung im katholischen Heiligen Jahr. Der Andrang zu dem Treffen ist groß: Mehr als 8.000 Medienvertreter hätten sich dazu angemeldet, hieß es aus dem zuständigen Kommunikationsdikasterium.
Medienkrise
Die Veranstaltung findet vor dem Hintergrund einer weitreichenden Medienkrise statt. Auslöser ist der Niedergang der traditionellen Medien und die wachsende Macht von weltweiten Medienplattformen, vor der Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel warnte.

Die große Zahl der Anmeldungen brachte die Organisatoren an ihre Grenzen. Denn in der Audienzhalle, in der Franziskus am Samstagmittag erwartet wurde, finden nur 6.000 Menschen Platz. In Nebenräumen sollten weitere Plätze geschaffen werden, um allen Medienvertretern die Teilnahme an der Audienz zu ermöglichen.
Podium mit Friedensnobelpreisträgerin
Vor der Papstansprache an die Journalisten am Samstagmittag war unter anderem ein Podium mit der philippinischen Journalistin und Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa sowie dem irischen Autoren und Journalisten Colum McCann geplant. An verschiedenen Orten in Rom waren die Medienschaffenden zudem eingeladen, in "Dialogen mit der Stadt" über die Herausforderungen des Journalismus ins Gespräch zu kommen.
Mit Themen wie "Hoffnung und Frieden kommunizieren" oder "Den Stimmlosen eine Stimme geben", deckt sich dieser Programmpunkt inhaltlich mit der päpstlichen Botschaft an die Journalisten. Darin appellierte Franziskus, die Wirklichkeit nicht auf Slogans zu reduzieren. Sie dürften nicht der Logik nachgeben, ein Feindbild aufzubauen und gegen diesen Feind verbal loszuschlagen.
150 junge Menschen aus über 60 Ländern
Unter den Medienvertretern sind auch 150 junge Kommunikationsfachleute aus mehr als 60 Nationen, die bis Sonntagabend am Programm "Uniting Communicators For a Shared Journey" ("Kommunikatoren für eine gemeinsame Reise vereinen") teilnehmen.

Dabei stünden Berufung, Wirkung, Erzählungen und Gemeinschaft "als Wegweiser für persönliche Entdeckungen" im Mittelpunkt, heißt es in der Terminankündigung. Die Gespräche sollten dazu beitragen, einen authentischen Austausch zu schaffen sowie kulturelle und berufliche Unterschiede zu überwinden.
Schutzpatron der Journalisten
Als Auftakt der Großveranstaltung stand bereits am Freitagabend ein Bußakt mit anschließender Messfeier in der Lateranbasilika anlässlich des Gedenktags des Heiligen Franz von Sales, dem Schutzpatron der Journalisten, auf dem Programm.
Für Samstagmorgen war die Möglichkeit vorgesehen, die Heilige Pforte im Petersdom zu durchschreiten. Am Sonntag wollte Papst Franziskus zum Abschluss des öffentlichen Programms der Messe zum Wort-Gottes-Sonntag im Petersdom vorstehen. Anfang der Woche sollten dann im Vatikan die Kommunikationsbeauftragten der Bistümer und der Orden zu einer dreitägigen Konferenz zusammenkommen.