Größter evangelischer Friedhof lädt 2024 zu Führungen ein

Kultur zwischen Grabkreuzen

Deutschlands größter evangelischer Friedhof, der Südwestkirchhof in Stahnsdorf bei Berlin, lädt 2024 wieder zu mehr als 100 Führungen ein. Auch stünden wieder Konzerte, Lesungen und Filmvorführungen an Sommerabenden auf dem Programm.

Der Stahnsdorfer Südwestkirchhof ist der größte evangelische Friedhof Deutschlands. / © Rolf Zoellner (epd)
Der Stahnsdorfer Südwestkirchhof ist der größte evangelische Friedhof Deutschlands. / © Rolf Zoellner ( epd )

Das teilte Friedhofsverwalter Olaf Ihlefeldt mit. Alle Einnahmen aus den Veranstaltungen kommen den Angaben zufolge den Denkmalprojekten auf dem Friedhof zugute.

Der Südwestkirchhof am südlichen Berliner Stadtrand zwischen Potsdam und Teltow wurde 1909 als Begräbnisstätte mehrerer Berliner Kirchengemeinden eröffnet. Der mehr als 200 Hektar große Friedhof steht unter Denkmalschutz und ist nach dem kommunalen Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf die zweitgrößte Begräbnisstätte in Deutschland.

Auf dem Südwestkirchhof sind auch zahlreiche Prominente bestattet, darunter der Künstler Lovis Corinth (1858-1925), der Komponist Engelbert Humperdinck (1854-1921), der Schauspieler Manfred Krug (1937-2016) und die Schriftstellerin und Holocaust-Überlebende Inge Deutschkron (1922-2022). Der Friedhof gehört zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Das Stichwort: Friedhofskultur

Die Friedhofskultur in Deutschland ist seit 2020 "immaterielles Kulturerbe". Auf Empfehlung der Deutschen Unesco-Kommission beschloss die Kultusministerkonferenz im März 2020 die Aufnahme in das bundesweite Kulturerbe-Verzeichnis.

Das immaterielle Erbe Friedhofskultur bezieht sich dabei "auf das, was Menschen auf dem Friedhof tun - trauern, erinnern und gedenken" sowie auf das Gestalten, Pflegen und Bewahren. Es sind also nicht die Friedhöfe selbst, die zum Unesco-Welterbe ernannt wurden, das wäre quasi materielles Erbe.

Friedhof im Frühling / © Harald Oppitz (KNA)
Friedhof im Frühling / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
epd