Griechisch-katholischer Priester in Belarus verurteilt

Geldstrafe wegen Antikriegsaufkleber

Ein Gericht in Belarus hat wegen eines Antikriegsaufklebers einen griechisch-katholischen Priester zu einer Geldstrafe verurteilt. Er habe an seinem Auto einen Aufkleber mit dem Spruch "Ukraine, es tut mir leid" angebracht.

Symbolbild Geldstrafe / © Prilutskiy (shutterstock)

Wegen eines Antikriegsaufklebers hat ein Gericht in Belarus einen griechisch-katholischen Priester zu einer Geldstrafe verurteilt. Wie unabhängige Online-Medien berichteten, nahmen Polizisten den Geistlichen Wassili Jegorow  am Freitag fest, weil er an seinem Auto einen Aufkleber mit dem Spruch "Ukraine, es tut mir leid" angebracht hatte. Ein Gericht in Mogiljow (Mahiljou) im Osten des Landes habe ihn dann am Montag zur Zahlung von 50 Tagessätzen mit einer Gesamtsumme von umgerechnet 450 Euro verpflichtet.

Untersuchungshaft am Wochenende

Das Wochenende verbrachte er den Berichten zufolge in Untersuchungshaft. Belarus beteiligt sich am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Regierung in Minsk erlaubte dem russischen Militär, von Belarus aus in das südliche Nachbarland einzumarschieren und so auf kurzem Weg bis fast zur ukrainischen Hauptstadt Kiew vorzustoßen. Machthaber Alexander Lukaschenko steht loyal an der Seite von Kreml-Chef Wladimir Putin.

Verurteilung wegen Antikriegspredigt

In Russland war bereits vor mehr als zwei Wochen ein orthodoxer Geistlicher wegen einer Antikriegspredigt und entsprechender Statements auf der Kirchen-Website zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Ein Gericht in Kostroma rund 350 Kilometer nordöstlich von Moskau verhängte gegen den Priester Ioann Burdin eine Geldstrafe von 35.000 Rubel (damals umgerechnet 245 Euro). Er habe sich in seiner Predigt und seinen Texten lediglich von den "Normen der christlichen Moral" leiten lassen, verteidigte er sich.

Quelle:
KNA