Graffiti am Pantheon wird entfernt

Vandalismus an antikem Bauwerk

Experten entfernen das Graffito "Alien existieren" an der Außenfassade des rund 1.900 Jahre alten Pantheon wieder. Fachpersonal ist nun damit beschäftigt die blaue Farbe vorsichtig abzutragen und abzustrahlen. Der Täter ist unbekannt.

Blick auf das Pantheon / © Phant (shutterstock)

Am Dienstag auf Twitter veröffentlichte Videoaufnahmen zeigen das Fachpersonal bei der sachgemäßen Beseitigung . Das blaue Graffito war vergangene Woche entdeckt worden, von dem oder den Tätern fehlte zunächst jede Spur.

Videokameras außer Betrieb

Leider werde der Außenbereich des Pantheon nicht vollständig videoüberwacht und die wenigen installierten Videokameras seien außer Betrieb gewesen, hatte die Direktorin des Pantheon, Gabriella Musto, erklärt. Im Innenbereich des Pantheon sei die Gemeinde gemeinsam mit dem Museumsbetrieb für die Sicherheit zuständig. Außen liege die Zuständigkeit bei der Kommune.

Größte Kuppel der Welt

Das Pantheon, eines der am besten erhaltenen Bauwerke der römischen Antike, liegt mitten in der römischen Innenstadt unweit des Piazza Navona. Es wurde unter Kaiser Hadrian zwischen 125 und 128 nach Christus fertiggestellt. Rund 1.700 Jahre lang hatte es bezogen auf den Innendurchmesser die größte Kuppel der Welt. Im 6. Jahrhundert wurde es zur Kirche umgeweiht. Als römisch-katholische Kirche lautet heute der offizielle italienische Name Santa Maria ad Martyres.

Zahlreiche Berühmtheiten, darunter der Maler Raffael (1483-1520), sind im Pantheon bestattet.

Hintergrund: Vandalismus

Vandalismus bezeichnet eine dem Anschein nach blindwütige Beschädigung oder Verwüstung fremden Eigentums. Geprägt wurde der Begriff in der Französischen Revolution durch Bischof Henri Gregoire von Blois. Der Geistliche prangerte damit 1794 die ausufernde Kunstzerstörung radikaler Gruppen von Arbeitern und Handwerkern an. Das Wort leitet sich ab von einem germanischen Stamm, der im Jahr 455 in Rom einfiel. Die Wendung "wie die Vandalen hausen" ging in den allgemeinen Sprachgebrauch ein.

Vandalismus in Kirchen / © Harald Oppitz (KNA)
Vandalismus in Kirchen / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA