Pontifikalamt zu Erscheinung des Herrn

"Gottes Stern, leuchte uns!"

DOMRADIO.DE übertrug im Internet-TV am Hochfest der Erscheinung des Herrn das Pontifikalamt aus dem Kölner Dom. Den abendlichen Gottesdienst feierte der Apostolische Administrator Weihbischof Rolf Steinhäuser mit den Gläubigen.

Die Anbetungsszene mit den Heiligen Drei Königen auf der Stirnseite des Schreins. / © Beatrice Tomasetti (DR)
Die Anbetungsszene mit den Heiligen Drei Königen auf der Stirnseite des Schreins. / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Die Schola des Kölner Domchores unter der Leitung von Eberhard Metternich und Ulrich Brüggemann an der Domorgel gestalteten die Messe musikalisch. Traditionell gibt es im Kölner Dom am 6. Januar morgens um 10 Uhr und abends um 18:30 Uhr zusätzlich zu den sonst üblichen Gottesdiensten Pontifikalämter aus Anlass des Dreikönigstages.

Der 6. Januar hat für den Kölner Dom und die Stadt Köln eine besondere Bedeutung, da im kostbaren Dreikönigsschrein der Überlieferung nach die Reliquien der Heiligen Drei Könige ruhen. Ihre sterblichen Überreste wurden am 23. Juli 1164 vom Kölner Erzbischof Rainald von Dassel als Kriegsbeute aus dem eroberten Mailand an den Rhein gebracht. Letztlich entstand ihnen zu Ehren der gotische Dom, weil durch die zunehmende Verehrung durch PIlger die alte Bischofskirche zu klein wurde.

Epiphanie als Offenbarwerden

Die Kirche feiert das Offenbarwerden des Retters Christus Jesus in der Anbetung der Magier, der Taufe Jesu und dem Wunder zu Kana. Die genaue Herkunft der Magier, die den König der Juden suchen, ist für den Evangelisten Matthäus weniger wichtig, als dass sie die Welt der Heiden repräsentieren (vgl. Mt 2, 2).

Seit dem Mittelalter treten in der Volksfrömmigkeit die "Heiligen Drei Könige" in den Mittelpunkt, besonders seit der Überführung ihrer Gebeine 1164 nach Köln. Biblisch ist von Magiern, nicht aber von Königen die Rede, wobei man auf die Zahl Drei schloss, weil von drei Geschenken die Rede ist: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Diese Gaben beziehen sich wohl auf alttestamentliche Stellen wie Ps 72, 10–15, Jes 60, 6 oder Hld 3, 6 und sollen zugleich die Würde des Messias verdeutlichen: Gold steht für den König, Weihrauch für den Hohenpriester und Myrrhe (eine Heilpflanze) für den Arzt Jesus. Heiliggesprochen wurden die drei Könige nie, und viele Geschichten um ihre Herkunft, Zahl und Namen sind dem Bereich der Legenden zuzuordnen.

Aus: Magnificat. Das Stundenbuch. Januar 2022


Der Kölner Dom / © Oliver Berg (dpa)
Der Kölner Dom / © Oliver Berg ( dpa )

Die Hl. Drei Könige mit ihrem Gefolge bilden das vierte Bild der Domkrippe / © Beatrice Tomasetti (DR)
Die Hl. Drei Könige mit ihrem Gefolge bilden das vierte Bild der Domkrippe / © Beatrice Tomasetti ( DR )
Quelle:
DR
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