Morgenimpuls von Schwester Katharina

Gott kennt all seine Kinder und begleitet sie durchs Leben!

Auch Schwester Katharina ist auf Facebook aktiv. Über eine Freundschaftsanfrage kommt sie mit einer jungen Frau ins Gespräch, von der sie zunächst nicht mehr so genau weiß, wer sie ist.

Facebook – Daumen hoch  / © Friso Gentsch (dpa)
Facebook – Daumen hoch / © Friso Gentsch ( dpa )

Auf Facebook nutzt man ja die Möglichkeit, Leute zu entdecken, sie anzufragen, ob man befreundet sein will und wird, wenn ja, in die Freundesliste aufgenommen. Oder ich werde selbst angefragt. Dieser Tage kommt also eine Anfrage von einer jungen Frau und ich habe mir die Fotos und Informationen angeschaut und dann zugesagt.

Fast augenblicklich haben wir dann mit einem Chat begonnen, mit der Frage dieser jungen Frau. "Kennen Sie mich noch?" Oh je, ich musste gestehen, ich hatte keine Ahnung, woher ich sie kennen sollte und habe ein bisschen ausweichend geantwortet. Aber für sie war es eine ausreichende Zusage und es sprudelte nur so aus ihr heraus: "Ich war doch im Mutter-Kind-Haus in Olpe und sie haben sich immer mit mir unterhalten. Es war eine tolle Zeit für mich und mein Kind und ich habe so viel gelernt und ich bin so froh, mich damals so entschieden zu haben." Und so weiter und so fort.

Ich war ganz angerührt und habe nach einer ziemlich langen Zeit des Zuhörens gefragt, wie es ihr denn heute geht. Sie hat mir dann erzählt, dass sie schon drei Jahre in einer neuen festen Partnerschaft lebt und ihr Sohn nicht mehr bei ihr ist, sie ihn aber besucht und er schon groß und schon sieben Jahre alt ist. Und dass es ihr gut geht. Und da waren dann, ich gebe es zu, mehr als zwei Seelen in meiner Brust. Ich war sehr froh, dass sie die Zeit in Olpe als gute Zeit erlebt und reflektiert hat. Und ich war traurig, dass Ihr Sohn nicht mehr bei ihr lebt und habe Mitgefühl mit dem Kind. Und ich bin froh, dass sie eine für sie schon so lange bestehende Beziehung hat, die ihr guttut und gut damit leben kann.

Nach diesem Chat bin ich in die Kapelle gegangen und habe für sie gebetet und für ihren Sohn und für ihre Beziehung und für ihre Zukunft. Bei Gott, da bin ich mir ziemlich sicher, muss sie nicht fragen: "Kennst du mich noch?" Gott kennt seine Kinder und begleitet sie durch ihr Leben auf all ihren für uns oft so scheinbar verworrenen Wegen. Und das tröstet mich doch sehr.


Quelle:
DR