Gott im Spiel?

Heiliger Rasen und Lobeshymnen

"Jedes Tor ist ein Geschenk von Gott.“ Man würde sicherlich viele Fußballspieler finden, die diesen Satz sofort unterschrieben würden. Fußball und Religion hängt irgendwie zusammen. Aber wie?

                                                                                                      (DR)
/ ( DR )

Wenn man in Netz und Büchern schaut findet man da einige Theologen, die sich mit dem Thema beschäftigen.

Der Frankfurter Stadionpfarrer Eugen Eckert zum Beispiel findet, es ist eigentlich der Sport der sich da so ein bisschen bei der Religion "bedient". Was er meint sind Schlagworte wie: "die pilgern zum Fußballtempel" und "spielen auf dem heiligen Rasen".

Respektlos oder sehnsuchtsvoll?

Das könnte man als respektlos der Religion gegenüber empfinden oder man erkennt darin die Sehnsucht nach Religion und Riten.

Da gibt es schon Parallelen zwischen religiösen Riten und Fußballriten: Wie jede Liturgie im Gottesdienst beginnt auch ein Fußballspiel stets mit Gesängen. Fußballvereine haben ihre eigenen Lieder, Nationalmannschaften haben Hymnen. Nach dem Gesang folgt dann der feierliche Einzug der handelnden Personen - im Stadion wie in der Kirche. Die Fußballer kommen rein, mit den kleinen Einlaufkindern an der Hand. In der Kirche ziehen Priester und Messdiener ein. Eine weitere Parallele: Es gibt einen Raum des Geschehens. Was in der Kirche der sakrale Altarraum ist, das ist im Stadion der "heilige Rasen".

Grenze am Kirchenraum

Der sakrale Charakter des Kirchenraums ist ein Grund, aus dem in katholischen Kirchen kein Public Viewing stattfindet. Da muss man schon eine Grenze ziehen. Auch was das Beten für den Sieg angeht: Fans schicken schon einzelne Stoßgebete zum Himmel oder stellen ein Kerzchen auf. Stadionpfarrer beten dann aber doch eher für ein faires Spiel und dafür, dass die Spieler und Zuschauer sich nicht verletzen.

 

Babette Braun