Golgota-Altar von Jerusalem wird in Florenz restauriert

Rückkehr zu Karfreitag

Der katholische Kreuzigungsaltar der Jerusalemer Grabeskirche ist zu Wochenbeginn abgebaut worden. Er gilt als wichtiges Symbol der Christen und verlässt seinen Bestimmungsort nicht. Für Restaurierungsarbeiten geht er nach Florenz.

Ostervigil in der Grabeskirche / © Andrea Krogmann (KNA)
Ostervigil in der Grabeskirche / © Andrea Krogmann ( KNA )

Das teilten die zuständigen Franziskaner mit. Nach der Restaurierung soll der Altar in mehreren Ausstellungen zu sehen sein, bevor er zum Karfreitag 2025 an seinen Bestimmungsort zurückkehrt.

Der Altar steht im rechten Teil der durch Säulen unterbrochenen Kreuzigungskapelle auf dem Golgota-Felsen, auf dem laut Überlieferung vor 2.000 Jahren das Kreuz Christi stand. Während der Restaurierung wird er durch einen tragbaren Holzaltar ersetzt. An dem Ort feiern jeden Morgen katholische Geistliche mit Gläubigen die Messe. Der linke Teil mit der eigentlichen Kreuzesstelle ist im Besitz der Griechisch-Orthodoxen, aber auch die anderen Kirchen nutzen ihn zu bestimmten Zeiten für ihre Zeremonien.

Salbungsstein im Eingangsbereich

Der Altar war 1578 von Ferdinando de Medici, Großherzog der Toskana und Kardinal, den Franziskanern im Heiligen Land geschenkt worden. Ursprünglich war er für den Salbungsstein im Eingangsbereich der Grabeskirche bestimmt, auf dem nach der Kreuzigung der Leichnam Jesu vor der Grablegung gesalbt worden sein soll. Dieser Stein wurde für die derzeitigen Restaurierungsmaßnahmen der Grabeskirche um rund 20 Zentimeter angehoben.

Im Florentiner Marino-Marini-Museum ist der Jerusalemer Altar nach den notwendigen Arbeiten zusammen mit dem dort bereits vorhandenen Modell der Ädikula, der kleinen Kapelle über dem Heiligen Grab, zu sehen. Es habe großes Interesse bestanden, die beiden Werke zusammen zu präsentieren, erklärte der für die Aktion zuständige Pater Stephane Milovitch vom Franziskaner-Konvent der Grabeskirche.

Die Grabeskirche in Jerusalem und die Grabkapelle

Die Grabeskirche im christlichen Viertel der Jerusalemer Altstadt wurde ursprünglich 325 nach Christus unter Helena, der Mutter des römischen Kaisers Konstantin, erbaut. Sie soll sich der Überlieferung nach an der Stelle befinden, wo Christus nach seinem Tod am Kreuz beerdigt wurde und wieder auferstand. Damit ist sie das wichtigste Heiligtum der Christen. Traditionell feiern Gläubige dort das Osterereignis.

Blick auf das Kerzenmeer in der Grabeskirche / © Tsafrir Abayov (dpa)
Blick auf das Kerzenmeer in der Grabeskirche / © Tsafrir Abayov ( dpa )
Quelle:
KNA