Das Konzil von Konstanz 1414-1418

Gipfel der Kirche, Politik und Wissenschaften

2014 bis 2018 jährt sich das Konstanzer Konzil zum 600. Mal. Teilnehmer aus aller Herren Länder machten Konstanz 1414 bis 1418 zu einem Ort der Begegnungen und Impulse und rückten die alte Bischofsstadt vier Jahre lang ins Zentrum der abendländischen Welt.

Marktszene während des Konzils in der Stadt Konstanz, Abbildung aus der Konstanzer Ausgabe der Richentalchronik / © Rosgartenmuseum Konstanz
Marktszene während des Konzils in der Stadt Konstanz, Abbildung aus der Konstanzer Ausgabe der Richentalchronik / © Rosgartenmuseum Konstanz

Größter Erfolg der Konzilsversammlung war zweifellos 1417 die Wiederherstellung der kirchlichen Einheit durch die Wahl Martins V. zum neuen Einheitspapst im Kaufhaus am Hafen, dem heutigen Konzilsgebäude. Doch das Konstanzer Konzil war weitaus mehr als eine Kirchenversammlung: Mit zwei Reichstagen, zahlreichen Belehnungen und anderen politischen Akten prägte es die europäische Geschichte nachhaltig. Zugleich war das Konzil Treffpunkt für die Universitäten, Büchermarkt und Kopierzentrum für neue, aber auch antike Schriften. Es hatte eine kulturelle Katalysatorfunktion, vor allem in den Bereichen Literatur und Musik, und war Wegbereiter für neue Strömungen wie den Humanismus. Hier konnten sich Menschen im Gespräch austauschen und neue Ideen voranbringen. Zugleich steht das Konstanzer Konzil aber auch für die Verurteilungen und Hinrichtungen von Jan Hus und Hieronymus von Prag als Ketzer.

Der Konstanzer Henry Gerlach ist Kulturwissenschaftler und beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit dem Konzil. Als domradio-Kopfhörer ist ein Interview mit ihm zu hören, das Stefan Quilitz führte.

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