Gesundheitsminister Rösler zur Bedeutung des Glaubens und des ZdK

"Kirche lebt von Laienstimme"

Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler hat sich für mehr Engagement der Laien in der Kirche ausgesprochen. Er sei guter Dinge, dass sich die Laien künftig noch mehr engagieren und ihre Stimme erheben werden, sagte er im domradio-Interview am Rande der Herbstvollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.

 (DR)

domradio: Herr Dr. Rösler Sie haben einen ganz engen Zeitplan, trotzdem haben Sie sich die Zeit genommen, dass heißt, Ihre Mitgliedschaft im Zentralkomitee bedeutet Ihnen sehr viel?
Rösler: Es ist für mich von großer Bedeutung, auch wenn ich aufgenommen wurde ohne Ämter, ohne Funktion. Ich glaube, der Glaube ist wichtig, gerade in der Politik. Er gibt einem Werte, gibt einem Halt. Gerade in schwierigen Zeiten kann man sich darauf besinnen und Kraft gewinnen und deswegen bin ich gerne hier.

domradio: Die FDP war den Kirchen nicht unbedingt immer sehr freundlich gegenüber gesonnen, hat sich das geändert oder verändert sich das?
Rösler: Die Trennung von Kirche und Staat heißt ja nicht die Kirche abzuschaffen, sondern ganz im Gegenteil. Freiwillig zur Kirche zu kommen, aus dem Glauben heraus, das ist viel stärker als alles andere was man sich vorstellen kann. In einer toleranten Partei wird das gelebt und akzeptiert, und es ist eine gewisse Natürlichkeit in das Verhältnis zwischen der Partei und der Kirche eingetreten. Ich finde das sehr richtig und möchte auch gern in Zukunft dafür meinen Teil mit beitragen.

domradio: Wie andere große Organisationen, Verbände und Institutionen hat auch das Zentralkomitee unter einem Bedeutungsverlust zu leiden. Was kann das Zentralkomitee tun, um dagegen anzuwirken?
Rösler: Es ist die Stimme der Laien, und ich glaube das muss man deutlich machen, dass eine Kirche auch davon lebt, dass sich die Laien engagieren und ihr Wort erheben. Ich bin guter Dinge, dass wir das in Zukunft deutlicher machen können als bisher.

domradio: Was bedeutet Ihnen persönlich der Glauben, unabhängig von Ihrer politischen Tätigkeit? Finden Sie in Ihrem Zeitplan überhaupt noch Zeit zur Messe zu gehen, den Glauben zu praktizieren?
Rösler: Das ist ganz wichtig. Ich versuche den Sonntag freizuhalten und dann auch Zeit zu haben für den Gottesdienst und wenn das passt dann gehen meine Familie und ich auch gerne hin. Der Glaube ist wichtig, der holt einen wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

Das Interview führte Johannes Schröer.