Gerichtsentscheidung in Norwegen

Bistum Oslo soll zahlen

Das katholische Bistum Oslo hat im Streit um die Staatszuschüsse für die Jahre 2011 bis 2015 eine Niederlage erlitten.

Katholische Kirche in Trondheim (KNA)
Katholische Kirche in Trondheim / ( KNA )

Ein Gericht in Oslo urteilte, dass Forderungen des norwegischen Staats nach Zurückzahlung von 40,5 Millionen norwegischen Kronen (umgerechnet 4,5 Millionen Euro) rechtens seien. Die Diözese hatte im Frühjahr 2016 gegen einen entsprechenden Bescheid des Kultusministeriums geklagt, verlor aber im Januar den Rechtsstreit vor dem "Tingrett" in der norwegischen Hauptstadt.  

Im Ordinariat sei man über das Urteil enttäuscht und überlege, in Berufung zu gehen, teilte Pressesprecherin Lisa Wade mit. Das Bistum hatte in den zurückliegenden Jahren nach eigenen Angaben etwa 7.000 Einwanderer aus mehrheitlich katholischen Ländern ohne deren Wissen als Katholiken registriert (ID v. 18.3.2015). Dies führte zu höheren staatlichen Zuschüssen. Im Februar 2015 erging deswegen Anzeige gegen die Diözese. Die Polizei durchsuchte die Räume des Generalvikariats, die Bischofswohnung und die Wohnung eines Mitarbeiters und leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugs ein.  

Bischof Bernt Eidsvig, seit Oktober 2005 im Amt, hat wiederholt Versäumnisse und Unstimmigkeiten bei der Registrierung von Einwanderern bedauert. Einen wissentlichen Betrug der rund 118.000 Katholiken zählenden Diözese wies er jedoch zurück.


Quelle:
KNA