Generaloberer der Piusbrüder weiht Kirche in Berlin

Im kleinen Kreis

 Der Generalobere der von der römisch-katholischen Kirche getrennten Piusbruderschaft, Bischof Bernard Fellay, hat am Samstag in Berlin eine Kirche der Bruderschaft geweiht.

 (DR)

An der mehrstündigen Feier in der vollbesetzten Kirche Sankt Petrus im Stadtteil Wilmersdorf nahmen gut 100 Menschen teil. Das kleine Gotteshaus wurde ab 2002 am Breitenbachplatz "in eklektizistisch-historisierenden Formen" errichtet. Seit einer "Einsegnung" im Jahr 2005 finden dort täglich Gottesdienste in lateinischer Sprache statt. Die endgültige Konsekration erfolgte nun nach der kompletten Fertigstellung, so die Piusbruderschaft. Nach eigenen Angaben hat sie in Berlin bis zu 150 Anhänger, die sie mit Spenden unterstützen.     

Die Piusbruderschaft lehnt eine Reihe von Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) ab, das eine Öffnung der Kirche eingeleitet hatte; Streitpunkte sind vor allem Liturgie, Religionsfreiheit und ein Miteinander der getrennten Kirchen. Der Gründer, der französische Erzbischof Marcel Lefebvre (1905-1991), vollzog durch die vom Papst nicht erlaubte Weihe von Bischöfen 1988 den Bruch mit Rom. Im Bemühen um eine Einigung ließ Papst Benedikt XVI. 2007 die bis zum Konzil gültige tridentinische Messform wieder als «außerordentliche Form» des katholischen Messritus zu. 2009 hob er die Exkommunikation gegen die vier von Lefebvre geweihten Bischöfe auf. Daran schloss sich ein Dialog zwischen Experten des Vatikan und der Priesterbruderschaft an. Die volle kirchliche Einheit wurde jedoch bisher noch nicht wiederhergestellt.


Quelle:
KNA