Generalaudienz in der Weihnachtsoktav

Papst kondoliert Opfern der Pipeline-Explosion in Nigeria

Die Generalaudienz in der Weihnachtsoktav stand ganz im Zeichen von Weihnachten. Am 27. Dezember feiert die Kirche das Fest des Apostels und Evangelisten Johannes. Dieser – so Benedikt – fasst die Menschwerdung des Gottessohnes in wenigen dichten Worten zusammen: „Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“ (Joh 1, 14). Am Mittwoch hat Papst Benedikt XVI. auch seine Trauer über die tragischen Folgen der Pipeline-Explosion am Rand der nigerianischen Metropole Lagos bekundet. In einem von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone unterzeichneten Telegramm betonte er seine Solidarität mit dem afrikanischen Land sowie besonders mit den Verletzten und den Angehörigen der Opfer.

 (DR)

Der Papst erbitte "ewigen Frieden für die Toten, Trost und Stärke für die Obdachlosen und Verletzten sowie Gottes Gabe der Weisheit, der Kraft und des Friedens für die Staatsführer, die Behörden und alle Krisenhelfer", so das Kondolenzschreiben. Bei dem Unglück waren am Dienstag mehrere hundert Menschen getötet worden, das Rote Kreuz spricht von 260, andere Quellen von mehr als 500 Toten. Ursache der Explosion war wahrscheinlich das illegale Abzapfen von Benzin aus der Rohrleitung.

Die Ansprache zur Generalaudienz im Wortlaut
„Was bedeutet dieses große Geheimnis unseres Glaubens? Warum ist Gott Mensch geworden? Der Gesang der Engel in Bethlehem hilft uns, auf diese Fragen zu antworten: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade" (Lk 2, 14). Die Geburt Christi ist zugleich Verherrlichung Gottes und Friede für die Menschen. Der Friede steht für die Fülle aller messianischen Gaben, für das Heil, das Christus selbst ist. Der heilige Irenäus schreibt dazu: „Das Wort ist zum Nutzen der Menschen Austeiler der Gnadengaben geworden, die der Vater schenkt. … Die Herrlichkeit Gottes ist der lebendige Mensch; das Leben des Menschen die Gottesschau" (Adv. Haer. IV, 20, 5.7). Gottes Herrlichkeit offenbart sich im Heil des Menschen, für den der Vater seinen Sohn hingibt. Der tiefste Grund der Menschwerdung ist also die Liebe Gottes, der uns die Erlösung schenken will.

Einen frohen weihnachtlichen Gruß richte ich an die Pilger aus den Ländern deutscher Sprache und aus Belgien. Wir alle sind eingeladen, mit unserem Lobpreis und mit unserem Leben in die Frohbotschaft der Engel von Bethlehem einzustimmen. Nehmen wir den Frieden Christi in uns auf, damit in uns und durch uns die Liebe Gottes sichtbar werde. Euch und euren Lieben wünsche ich eine segensreiche Weihnachtszeit!"