Hilfswerk für ständiges EU-Religionsfreiheitsbeauftragten-Mandat

Gegen jährliche Überprüfung des Postens

​Das katholische Hilfswerk "Kirche in Not" fordert für das Amt des Sonderbeauftragten für Religionsfreiheit ein dauerhaftes Mandat. Die jährliche Überprüfung des Postens müsse wegfallen, erklärte Hilfswerk-Chef Thomas Heine-Geldern.

Symbolbild Weltreligionen: Kreuz, Kippa und Koran / © Jörn Neumann (epd)
Symbolbild Weltreligionen: Kreuz, Kippa und Koran / © Jörn Neumann ( epd )

Die Entscheidung, das Amt entgegen ursprünglicher Pläne nun doch wieder zu besetzen, begrüßte Heine-Geldern. "Die Notwendigkeit war groß, da seit Beginn der Corona-Krise viele Menschenrechte bedroht waren und die Religionsfreiheit in vielen Ländern beschnitten wurde."

Heine-Geldern sagte: "Wir hoffen, dass jetzt so schnell wie möglich ein Sonderbeauftragter benannt wird, bevor der Schaden weiter zunimmt." Er verwies unter anderem auf Christen und religiöse Minderheiten in Pakistan, die wegen Gotteslästerung zu Unrecht eingesperrt worden seien. Weiter nannte er entführte christliche Mädchen in Nigeria oder die Lage der muslimischen Uiguren in China.

Bedeutung eines richtigen Ansprechpartners

"Unsere Projektpartner in Ländern, wie zum Beispiel Myanmar, Irak, Indonesien, Nigeria, der Zentralafrikanischen Republik oder der Demokratischen Republik Kongo, brauchen jemanden, den sie direkt ansprechen können und dem sie vertrauen können", erklärte Heine-Geldern. - Bisher war der Slowake Jan Figel (60) EU-Sonderbeauftragter für Religionsfreiheit. Der frühere EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte das Amt im Mai 2016 geschaffen. Mit dem Ende seiner Amtszeit lief Ende Oktober auch Figels Mandat aus.


Jan Figel / © Olivier Hoslet (dpa)
Jan Figel / © Olivier Hoslet ( dpa )
Quelle:
KNA