Gedenken an NSU-Opfer in Zwickau

 (DR)

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in Zwickau der zehn Todesopfer der rechtsextremen Terrorgruppe NSU gedacht. Sie besuchte am Montag einen Gedenkort, der erweitert und am Sonntag eröffnet worden war. An dem Ort stehen jetzt zehn neu gepflanzte Bäumen. Dabei legte Merkel an der Stelle, an der Anfang Oktober der Gedenkbaum für den ermordeten Enver Simsek abgesägt worden war, eine weiße Rose nieder.

Der Vorfall hatte Empörung ausgelöst. Simsek war im Jahr 2000 in Nürnberg erschossen worden und das erste Todesopfer des NSU. "Wir haben Blumen niedergelegt und damit möchte ich ausdrücken, für die ganze Bundesregierung auch, dass wir alles tun werden, das habe ich den Angehörigen auch versprochen vor vielen Jahren schon, damit sich solche Dinge nicht wiederholen", sagte die Kanzlerin. Begleitet wurde Merkel von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und Zwickaus Oberbürgermeisterin Pia Findeiß.

Am Montag jährte sich zum achten Mal das Auffliegen der rechtsextremen Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) aus Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe. Zwischen 2000 und 2007 töteten die Terroristen acht türkischstämmige und einen griechischstämmigen Kleinunternehmer sowie eine Polizistin. Außerdem werden sie für zwei Sprengstoffanschläge und diverse Raubüberfälle verantwortlich gemacht. Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe hatten zuletzt in Zwickau gelebt. Böhnhardt und Mundlos hatten sich vor ihrer Festnahme das Leben genommen, Zschäpe ist in Haft. (dpa, 4.11.19)