Gauck verzichtet auf zweite Amtszeit

 (DR)

Bundespräsident Joachim Gauck tritt aus Altersgründen nicht für eine zweite Amtszeit an. Der 76-Jährige sagte im Schloss Bellevue in Berlin: "Diese Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen. Ich möchte für eine erneute Zeitspanne von fünf Jahren nicht eine Energie und Vitalität voraussetzen, für die ich nicht garantieren kann." Der Wechsel im Amt des Bundespräsidenten sei in Deutschland kein Grund zur Sorge. "Er ist vielmehr demokratische Normalität - auch in fordernden, auch in schwierigen Zeiten", so Gauck.

Der frühere evangelische Pastor in der DDR und ehemalige Chef der Stasi-Unterlagenbehörde war 2012 als Nachfolger des zurückgetretenen Christian Wulff (CDU) ins höchste Staatsamt gewählt worden. Bereits 2010 war er als Kandidat von Rot-Grün angetreten. Die Parteien müssen sich nun auf eine Nachfolge einigen. Dabei zeichnen sich schwierige Gespräche ab. In der Bundesversammlung, die am 12. Februar 2017 den Präsidenten wählt, hat die Union zwar mit Abstand die meisten Sitze, aber keine eigene Mehrheit. (dpa/Stand 06.06.16)