Gauck spricht auf Sicherheitskonferenz

 (DR)

Es geht um Weltpolitik in München, um Syrien, den Iran, Russland und die Ukraine, und es geht um Deutschland. Dass der Bundespräsident am Freitag vor der 50. Münchener Sicherheitskonferenz die Eröffnungsrede hält, ist nicht nur ein Novum, es ist auch ein Signal.

Joachim Gauck hat längst erkennen lassen, dass er die Deutschen geradezu in der Pflicht sieht, eine aktivere Rolle in der Welt zu spielen. Die deutsche Vergangenheit dürfe kein Hindernis sein dafür, "Verantwortung zu übernehmen auf ganz unterschiedlichen Feldern", sagte Gauck vor kurzem in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Auch in der schwarz-roten Bundesregierung wird neu darüber diskutiert, wie Deutschland mehr Verantwortung in der Welt übernehmen kann. Gerade hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ein stärkeres militärisches Engagement gefordert.

Wie genau Deutschland seiner gewachsenen Verantwortung gerecht werden kann, wird er nicht sagen. Für den Bundespräsidenten gilt die strenge Regel, sich nicht in das operative Geschäft der Regierenden einzumischen. Ob also Kampfeinsatz oder nur Luftunterstützung, Bodentruppen oder Aufklärungsflüge, dies kann und wird Gauck nicht beantworten. Genau in diesen Entscheidungen liegt aber meist der Zündstoff - innen- wie außenpolitisch.

(dpa)