Fuldaer Bischof Gerber: Nicht nur eigene Positionen verteidigen

 (DR)

Der Fuldaer Bischof Michael Gerber ruft dazu auf, in der Diskussion um eine Erneuerung der katholischen Kirche nicht nur die eigenen Positionen zu verteidigen. Stattdessen sei es jetzt nötig, "das Hinhören zu lernen", sagte Gerber am Mittwoch in einer Predigt im Fuldaer Dom anlässlich des zweiten Treffens der emeritierten deutschen katholischen Bischöfe. "Wenn wir ehrlich sind, dann sind wir doch in der gegenwärtigen Situation sehr geneigt, unsere je eigene und uns als sehr berechtigt erscheinende Position weiter zu begründen", sagte Gerber.

Es gelte, sich etwa beim Brief von Papst Franziskus an die deutschen Katholiken auch auf die Aussagen einzulassen, die einem "möglicherweise etwas quer stehen". Man müsse sich fragen, wo einem auch in einer kritischen, gegenläufigen Aussage "ein Impuls des Geistes" begegne, der den eigenen Horizont weiten wolle, so Gerber.

Die zweitägige Begegnung der emeritierten Bischöfe der katholischen Kirche in Deutschland dauerte bis Mittwochnachmittag. Der frühere Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Freiburger Alterzbischof Robert Zollitsch (80) hatte das Treffen initiiert, das

2018 erstmals stattfand. Insgesamt 21 emeritierte Bischöfe hatten sich diesmal nach Angaben von Zollitsch angemeldet. (kna/ Stand: 3.07.2019)