In Füssen werden zwölf Menschen verletzt

Feuer im Franziskanerkloster

Zehn Mönche und zwei Einsatzkräfte sind bei einem Brand im Franziskanerkloster in Füssen im Allgäu zum Teil schwer verletzt worden. Ein 100 Jahre alter Pater schwebt noch immer in Lebensgefahr.

 (DR)

Vier weitere Mitglieder des Konvents, die mit leichten Rauchvergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert wurden, sollen bald die Klinik verlassen. Die Brandursache ist unterdessen weiter unklar, wie die Polizei am Montag (07.01.2013) erklärte. Der Schaden wird auf mindestens 100.000 Euro geschätzt.

Der Konventsflur sei durch das Feuer "völlig verwüstet", berichtete der Provinzsekretär. Der Gästeflügel sei dagegen unbeschädigt. Hier könnten die Mitbrüder weiter leben. Es werde überlegt, zwei über 80-jährige Konventsmitglieder in andere Klöster zu verlegen. Neben dem Sachschaden an Zimmern und Gebäuden seien auch Kunstwerke durch den Brand beschädigt worden. Andlinger schätzt, dass mindestens 20 Objekte betroffen seien, die teilweise "völlig verbrannt" sind.

Das Feuer war am Morgen des Dreikönigstages im Wohnbereich des 100-Jährigen ausgebrochen. Etwa 130 Feuerwehrleute brauchten mehrere Stunden, um den Brand zu löschen. Außerdem waren 25 Rettungskräfte im Einsatz, darunter drei Notärzte und ein Rettungshubschrauber. Es entstand ein Sachschaden von mindestens 100.000 Euro, außerdem wurden kunsthistorische Gegenstände zerstört. Insgesamt wurden nach Polizeiangaben zwölf Menschen verletzt, darunter auch ein Feuerwehrmann und eine Polizeibeamtin.

Auf Wunsch von Bürgern errichtet

Das Bistum Augsburg als Eigentümer des Klosters hatte den Franziskanern in einer ersten Reaktion am Sonntag Hilfe und Wohnraum angeboten. Generalvikar Harald Heinrich sprach allen Betroffenen sein «großes Mitgefühl» aus. Auch der zuständige Dekan Frank Deuring sagte, er sei "sehr geschockt". Er hoffe, dass die lange Tradition der Franziskaner in Füssen trotz des schweren Unglücks erhalten bleibe.

Das Kloster in Füssen wurde 1628 auf Wunsch von Füssener Bürgern errichtet. Die ersten Mönche kamen damals ins Allgäu aus dem benachbarten Reutte in Tirol. 1836 wurde der Konvent in die bayerische Franziskanerprovinz aufgenommen. 1979 übernahm die Diözese Augsburg das Eigentumsrecht und renovierte Kloster und Kirche. Heute verbringen dort vor allem ältere Ordensleute ihren Lebensabend. In der Pfarreiengemeinschaft Füssen sind die Franziskaner für die Kur- und Touristenseelsorge, die Krankenseelsorge sowie die Mitarbeit in der Pfarreiengemeinschaft zuständig.


Quelle:
epd , KNA , DR