Fürsprache für das "C" in der Union

"Wer das 'C' abschaffen will, der schafft die Union ab"

Das "C" muss für die Union nach den Worten des Bundesvorsitzenden des Evangelischen Arbeitskreises von CDU und CSU, Thomas Rachel, "Identifikationskern" der Partei bleiben. Dies infrage zu stellen sei "beschämend" und "verstörend".

CDU/CSU / © Michael Kappeler (dpa)
CDU/CSU / © Michael Kappeler ( dpa )

Das sagte Rachel am Dienstagabend in Berlin auch mit Blick auf die Arbeit der CDU am neuen Grundsatzprogramm. "Wer das 'C' abschaffen will, der schafft die Union ab", so der EAK-Vorsitzende. Rachel, der auch Religionspolitischer Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion ist, äußerte sich bei einer Festveranstaltung zum 70-jährigen Bestehen des EAK. Das "C" bilde die "entscheidende Klammer und unverzichtbare Ermöglichungsgrundlage der Union". Es integriere die sozialen, liberalen und auch konservativen Perspektiven und Anliegen, bringe sie in einen Austausch und versöhne sie. Zugleich sei sie eine klare Absage an jede Form des Totalitarismus, wie er sich derzeit wieder im totalitären Wahn und imperialen Machtstrebens von Wladimir Putin zeige.

Die evangelische Verantwortung vor Gott und den Menschen verlange für Christen, sich politisch einzumischen, betonte der CDU-Politiker. Dies sei für Protestanten in einer nach wie vor stark katholisch geprägten Union keine Selbstverständlichkeit. Der EAK sei damit gleichermaßen Brücke in die Evangelische Kirche und Ort des Dialogs in der Union. Gerade weil der religiöse Glaube in der säkularen Welt nicht mehr selbstverständliche sei, brauche es den EAK.

Religion weder aus Gesellschaft noch aus Politik verschwunden

Der Vorsitzende der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung, Norbert Lammert, betonte das ausgeprägte Interesse des EAK an Grundsatzfragen des ethischen Handelns. Auch er hob die Bedeutung des "C" für die CDU hervor. Lammert widersprach der Vorstellung einer fortschreitenden Säkularisierung. Religionen seien weltweit weder aus der Gesellschaft noch der Politik verschwunden. Es gebe im Gegenteil eine erstaunliche Revitalisierung von Religionen im öffentlichen Raum und teilweise auch eine 'erschreckende Repolitisierung' von Religion". Deshalb gelte es, die historisch mühsam gewachsene Trennung von Kirche und Staat in Deutschland zu erhalten und für eine "intelligente Verbindung" zu sorgen.

Der EAK wurde am 14. März 1952 gegründet, um die protestantischen Kräfte in der Union zusammenzuführen und ein Gegengewicht zu den dominierenden Katholiken zu bilden. Zugleich will er nach eigenen Angaben "Dialog und Begegnung zwischen Kirche und Gesellschaft, Partei und Politik" fördern.

Quelle:
KNA