Frühjahrsvollversammlung in Polen

Michalik bleibt Vorsitzender der Bischofskonferenz

Die Polnische Bischofskonferenz zählt mit 135 Mitgliedern zu den größten in Europa. Ihr Vorsitzender ist seit 2004 Erzbischof Jozef Michalik von Przemysl. Der konservative Kirchenmann wurde am Dienstag in einer Stichwahl wiedergewählt.

 (DR)

Der konservative Oberhirte wurde am Dienstag in Warschau in einer Stichwahl für weitere fünf Jahre wiedergewählt, wie die polnische Nachrichtenagentur KAI meldet. Im ersten Wahlgang habe keiner der 14 vorgeschlagenen Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht.

Michalik leitet den Episkopat seit 2004. Der polnische Erzbischof wird dem konservativen Flügel zugerechnet und stand anfangs der EU-Mitgliedschaft skeptisch gegenüber. 2005 unterzeichnete er mit dem damaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, eine Gemeinsame Erklärung zur Versöhnung und Freundschaft zwischen beiden Ländern. Michalik ist erst der fünfte Vorsitzende der Bischofskonferenz seit ihrer Gründung nach Wiedererlangung der polnischen Unabhängigkeit 1918.

Schwierige Amtsübernahme
Seine Amtsübernahme 2004 galt als nicht einfach, da sein Vorgänger Kardinalprimas Jozef Glemp das Bischofskollegium über 23 Jahre anführte und als quasi unersetzbar angesehen wurde. Zudem residierte Michalik nicht wie sein Vorgänger in der Hauptstadt, sondern in Przemysl im äußersten Südosten des Landes.

Im Januar sagte Michalik in einem Interview, seine oberste Priorität sei, die Bischofskonferenz und die Kirche zu einen. Völlig verschiedene Positionen gibt es im Episkopat allerdings weiterhin etwa im Umgang mit dem rechtskonservativen Sender "Radio Maryja".

Die Polnische Bischofskonferenz gehört mit 135 Mitgliedern zu den größten Europas. Etwa 36,5 Millionen oder 95,8 Prozent der Bürger Polens sind nach Kirchenangaben katholisch getauft.