Papst Franziskus veröffentlicht Text zu aktuellen Konflikten

"Frieden wird mit Füßen getreten"

In einem bisher unveröffentlichten Text äußert sich Papst Franziskus angesichts von Kriegen und Konflikten besorgt über den Zustand der Welt. Trotz aller Schrecken der beiden Weltkriege werde der Frieden auch heute "mit Füßen getreten".

Papst Franziskus / © Evandro Inetti/ZUMA Wire (dpa)
Papst Franziskus / © Evandro Inetti/ZUMA Wire ( dpa )

So steht es in einem Schreiben, das die vatikanische Verlagsbuchhandlung (LEV) als Teil eines neuen Buches herausgibt. Unter dem Titel "Friede auf Erden", sind auf Italienisch Reden und Schriften des Kirchenoberhaupts zum Thema Frieden zusammengestellt.

"Logik des Hasses"

Erscheinungstermin ist der 28. Juni. In dem enthaltenen neuen Beitrag kritisiert der Papst eine "gefährliche Neubewertung" von Kriegen. Die Lehren der Geschichte gerieten leider allzu schnell in Vergessenheit, was zu einer Hilflosigkeit gegenüber "der Logik des Hasses" führe.

Fehler aus der Vergangenheit wiederholten sich. Die Entscheidung für den Krieg falle leichtfertig - aus scheinbar humanitären, defensiven oder präventiven Gründen, so Franziskus. Dabei werde auf allerhand Vorwände zurückgegriffen, zugrundeliegende Informationen würden manipuliert.

"Sind wir auf eigene Interessen fixiert?"

"Versuchen wir in irgendeiner Weise, das Feuer der Kriege zu löschen und sie zu verhindern? Oder sind wir abgelenkt und auf unsere eigenen Interessen fixiert?", fragt der Papst. Letztlich müssten sich die politischen Führer "vor Gott und den Völkern" für ihr Handeln verantworten.

Auch wer gleichgültig sei, mache sich mitschuldig, schreibt der Nachfolger Petri. Vor allem in Ländern ohne gewaltsame Konflikte sei eine "Abstumpfung des Gewissens" festzustellen. Dies zeige sich etwa bei Vorbehalten gegen die Aufnahme von Flüchtlingen oder beim Thema Waffenhandel. Seine Aufforderung laute daher, nicht in Gleichgültigkeit zu verfallen, sondern sich "unermüdlich für den Frieden einzusetzen".


Konflikt in Kolumbien / © Roger Rondon (shutterstock)

Ukraine-Konflikt / © ART_Photo_DN (shutterstock)
Quelle:
KNA