Freude nach Steudtners Freilassung

 (DR)

Die Freilassung des deutschen Menschenrechtlers Peter Steudtner aus türkischer Haft hat für große Erleichterung gesorgt. So äußerte sich Bischof Markus Dröge in Berlin vor der evangelischen Landessynode dankbar, dass die "Gebete und die Appelle an das Gerechtigkeitsempfinden und die Wahrhaftigkeit der Rechtsprechung in der Türkei gewirkt haben". Dröge begrüßte, "dass es nicht zu einem politischen Schauprozess gekommen ist, um an einem Unschuldigen ein Exempel zu statuieren".

Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz rief dazu auf, "weiter in den Fürbittgebeten unserer Gottesdienste für die zu Unrecht Inhaftierten einzutreten". In der evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Prenzlauer Berg hatte es in den vergangenen drei Monaten täglich ein öffentliches Fürbittgebet für Steudtner und weitere zu Unrecht Inhaftierte gegeben.

Ein Gericht in Istanbul hatte angeordnet, die Untersuchungshaft für Steudtner nach mehr als drei Monaten aufzuheben. Die türkische Justiz wirft ihm die Unterstützung einer terroristischen Gruppe vor. Es kamen auch sieben weitere Menschenrechtsaktivisten auf freien Fuß, darunter die Direktorin von Amnesty International in der Türkei, Idil Eser.

Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) sprach von einem "ermutigenden Signal". Es handele sich um einen ersten Schritt. "Die Entscheidung zeigt, dass unsere Stimme für Rechtsstaatlichkeit, unser Mahnen nach einem fairen Verfahren und unsere Bemühungen für Peter Steudtner gehört werden." Das Urteil dürfe allerdings nicht darüber hinweg täuschen, dass weitere Deutsche "aus nicht nachvollziehbaren Gründen" in türkischer Haft seien. Auch hier werde man auf eine Lösung und Freilassung drängen. (kna/Stand 26.10.2017)