Frankreichs Bischöfe skeptisch gegenüber künstlicher Befruchtung

"Kind nicht nur als Option betrachten"

In Frankreich wird derzeit eine Reform verschiedener bioethischer Gesetze vorbereitet. Unter anderem sollen die Regeln geändert werden, wer die künstliche Befruchtung in Anspruch nehmen kann. Frankreichs katholische Bischöfe warnen.

Kathedrale Notre Dame im Nebel in Paris / © Corinne Simon (KNA)
Kathedrale Notre Dame im Nebel in Paris / © Corinne Simon ( KNA )

Frankreichs katholische Bischöfe haben davor gewarnt, in der Debatte um die Öffnung der künstlichen Befruchtung für lesbische Paare und alleinstehende Frauen die menschliche Würde zu vergessen. "Betrachten wir das Kind als Frucht der beständigen Liebe zwischen einem Mann und einer Frau und nicht als Option", schreiben sie in einer am Donnerstagabend in Paris veröffentlichten Erklärung mit dem Titel "Die Würde der Zeugung: Eine Frage der Brüderlichkeit".

Für die katholische Kirche sei die Fortpflanzung ein spezifisch menschlicher Akt. Die "Manipulation" dieses Aktes greife den Wert der Brüderlichkeit, der den sozialen Pakt in der Gesellschaft begründe, schwer an, so die Bischöfe. "Der wissenschaftliche Fortschritt, verbunden mit kurzfristigen individuellen Interessen, kann nicht den Aufbau einer Gesellschaft rechtfertigen, in der die Solidarität und die Aufmerksamkeit für die Schwächsten ausgelöscht werden", so die Bischöfe.

In Frankreich wird derzeit eine Reform verschiedener bioethischer Gesetze vorbereitet. Unter anderem sollen die Regeln geändert werden, wer die künstliche Befruchtung in Anspruch nehmen kann. Demnächst soll die parlamentarische Debatte zu dem Thema eröffnet werden. Die französischen Bischöfe wollen mit ihrer Erklärung einen Beitrag dazu leisten.


Quelle:
KNA