Vatikan weist Priester-Beschwerde gegen Trierer Reform zurück

Formale Gründe

Der Vatikan hat eine Beschwerde von Priestern gegen die Reform der Pfarreien im Bistum Trier aus formalen Gründen zurückgewiesen. Die Reform wird auf Basis eines Antrags von Katholiken aus dem Bistum aber weiterhin geprüft, wie das Bistum Trier erklärte.

Blick auf den Trierer Dom / © NatalyaBond (shutterstock)
Blick auf den Trierer Dom / © NatalyaBond ( shutterstock )

Das habe der Präfekt der römischen Kleruskongregation, Kardinal Beniamino Stella, dem Trierer Bischof Stephan Ackermann mitgeteilt. Der Vatikan hatte die Umsetzung der Pfarreienreform im November nach Beschwerden einer Priestergruppe und mehrerer Katholiken aus dem Bistum ausgesetzt und eine Prüfung angeordnet.

Die Beschwerde der Priestergemeinschaft wurde demnach zurückgewiesen, weil sie an die falsche Behörde adressiert war. Die Priester hatten sich an die Kleruskongregation gewandt. Zuständig sei allerdings der Päpstliche Rat für die Interpretation der Gesetzestexte - bei dem den Angaben zufolge auch die Einwände der Laienkatholiken aus dem Bistum vorliegen.

Reform wird weiter geprüft

Da die Reform in Rom weiter geprüft wird, sollen auch die angedachten Gespräche zwischen Ackermann und den vatikanischen Behörden über strittige Punkte der Reform in den kommenden Wochen stattfinden. Dabei soll es um die Rolle des Pfarrers sowie um die Aufgaben der anderen Priester in der künftigen Pfarreistruktur gehen sowie um den organisatorischen Aufbau der Pfarrei. Ein Termin werde vereinbart, sobald die Corona-Pandemie es zulasse.

Die im Bistum Trier geplante Reform zielt auf neue Strukturen und inhaltliche Schwerpunkte von Seelsorge und religiösem Leben. Die Reform sieht vor, dass die bisherigen 887 Pfarreien im Bistum zu 35 Großpfarreien zusammengelegt werden, die von einem Team aus einem Pfarrer und zwei Laien geleitet werden sollen. Die anderen Priester haben in der angedachten Struktur keine Leitungsfunktion auf Ebene der Pfarrei. Ursprünglich hätten im Januar 15 "Pfarreien der Zukunft" starten sollen, die weiteren 20 sollten ein Jahr später folgen.


Quelle:
KNA