Flüge von und nach Beirut gestrichen - Geberkonferenz in Paris

Situation in Beirut eskaliert

Kurz vor der internationalen Hilfskonferenz für den Libanon in Paris haben tausende Anhänger der Opposition zu einem Generalstreik aufgerufen. Am Morgen haben die Oppositionellen mehrere Verkehrsachsen des Landes blockiert. Ziel ist der Sturz der Regierung von Ministerpräsident Saniora, der sich zur Zeit auf der Geberkonferenz befindet. Nahost-Korrespondent Ulrich Sahm spricht von einem Putschversuch der Hisbollah und sieht auch deutsche Soldaten in Gefahr, fall die pro-westliche Regierung des Libanon gestürzt werden sollte.

 (DR)

Die libanesische Opposition, darunter die Hisbollah und prosyrische Gruppen haben am Morgen damit begonnen, mit Straßensperren, brennenden Reifen und Autos den Libanon lahmzulegen. Mehrere internationale Fluggesellschaften haben ihre Flüge nach Beirut ausgesetzt. Die Situation vor Ort droht zu eskalieren. Geschäfte und Schulen blieben vorsorglich geschlossen.
Bei Jbeil nördlich von Beirut kam es zu ersten Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Regierungstruppen, die mit Panzern aufgefahren sind.

Geberkonferenz in Paris
Nach Angaben des französischen Außenministeriums sind dazu 30 Länder geladen sowie einige internationale Organisationen, darunter die Vereinten Nationen, der Internationale Währungsfonds, die Weltbank und die Europäische Investitionsbank. Die Konferenz soll das Land wirtschaftlich und sozial unterstützen, die libanesische Regierung politisch stärken und die Schuldenfrage klären.
Zur Geberkonferenz kommt auch Aussenministerin Condoleezza Rice nach Europa. Die USA haben weitere Hilfe für den Wiederaufbau versprochen der Infrastruktur versprochen. Konkrete Zahlen waren aus den USA nicht zu hören, die US-Hilfe werde aber insgesamt über den 230 Millionen Dollar liegen, die die USA im vergangenen Jahr zur Verfügung gestellt hätten, hieß es aus Washington.  Vorraussetzung für Hilfe aus Europa sei eine Steueranhebung im Libanon sowie Wirtschaftsreformen. Dazu hat die libanesische Regierung hat am Dienstag einen Plan zur Reformierung der überschuldeten Wirtschaft des Landes vorgelegt.