Flüchtlingskrise in Ungarn

 (DR)

Die Lage der Flüchtlinge in Ungarn wird immer dramatischer. Wie die Polizei in Budapest mitteilte, kamen innerhalb von 24 Stunden mehr als 3000 neue Flüchtlinge in Ungarn an. Gleichzeitig wurden elf Schlepper festgenommen. Mehrere hundert Flüchtlinge sind am Freitag vom Budapester Ostbahnhof zu Fuß in Richtung Grenze losmarschiert, die Polizei ließ sie zunächst gewähren.

In der Stadt Bicske - knapp 40 Kilometer westlich von Budapest - verbrachten etwa 500 protestierende Flüchtlinge die Nacht zum Freitag in einem Zug. Sie wehren sich seit Donnerstagmittag gegen ihren geplanten Transport in ein Flüchtlingslager.

Ungarns Regierungschef Orbán wird zu seinen Äußerungen zur Flüchtlingskrise scharf kritisiert. In einem Rundfunkinterview lehnte er die Einwanderung von Muslimen ab. "Wenn wir unsere Grenzen nicht schützen, werden zehn Millionen (Einwanderer) nach Europa kommen", sagte Orban. Man müsse respektieren, dass andere EU-Länder früher beschlossen hätten, mit Muslimen zusammenleben zu wollen. Er selbst rate davon ab.

Der Ministerpräsident wiederholte seine Kritik an der Flüchtlingspolitik Deutschlands und der EU. Vom 15. September an werde Ungarns Grenze zu Serbien schärfer kontrolliert, sagte er.

(dpa)