Finnlands erster gebürtiger katholischer Bischof

Ein Finne für eine bunte Herde

Teemu Sippo ist der erste gebürtige Finne an der Spitze des Bistums Helsinki, der einzigen römisch-katholischen Diözese in Finnland. Im domradio.de-Interview spricht er über die Herausforderungen für das Glaubensleben in der Diaspora.

 (DR)

domradio.de: Beschreiben Sie uns doch bitte Ihre Aufgaben als Bischof in Helsinki?

Bischof Sippo: In erster Linie geht es darum, die kleine Herde dort zu betreuen; ihnen die Möglichkeit zu geben, aktiv den katholischen Glauben zu leben. Und dazu gehört, es so vielen wie möglich den Besuch der Messe am Sonntag zu ermöglichen - in diesem weitläufigen Land mit nur sieben Gemeinden. Und dann habe ich natürlich die Aufgabe, die katholische Kirche zu repräsentieren. Auch in ökumenischer Hinsicht. Wir suchen den Kontakt zu den anderen Kirchen, vor allen Dingen der lutherischen. Hier sind wir inzwischen viel weiter als noch vor 30 Jahren.

domradio.de: Wie beschreiben Sie den Zustand der katholischen Kirche in Finnland?

Sippo: Es herrscht eine allgemein optimistische Stimmung im Land. Die Kirche wächst, vor allem dank der Einwanderer. Es gibt aber auch eine relativ hohe Anzahl von Konvertiten. Dann sind wir eine junge Kirche: Wir haben sehr viele Kinder und Jugendliche.

domradio.de: Mit welchen Problemen haben Sie zu kämpfen?

Sippo: Die Entfernungen zu Kirchen sind zum Teil sehr weit. Eine weitere Herausforderung ist die "bunte Kirche", die wir haben: Es gibt etwa 80 verschiedene Nationalitäten. Und dabei, all diesen Menschen den Glauben weiterzugeben, ergeben sich Sprachprobleme. Vor allen den Kindern und Jugendlichen. Das sind die Probleme mit der Diaspora-Situation in einer säkularen Umgebung.

Das Gespräch führte Matthias Friebe.


Quelle:
DR