Kaiserdom seit 40 Jahren Weltkulturerbe

Festakt in Speyer

Als "steinernen christlichen Zeugen" bezeichnete ihn der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann. Bei einem Festakt am Samstagabend ist der Aufnahme des Speyerer Doms ins Weltkulturerbe der Unesco vor 40 Jahren gedacht worden.

Blick auf den Dom zu Speyer / © Bert Bostelmann (KNA)
Blick auf den Dom zu Speyer / © Bert Bostelmann ( KNA )

Dabei würdigte die frühere Direktorin des Pariser Unesco Welterbezentrums, Mechtild Rössler, den salischen Kaiserdom als eines der bedeutendsten Beispiele romanischer Baukunst.

Sie warb dafür, immer mehr Menschen über das kulturelle Erbe aufzuklären, um es so zu erhalten. "Beim Welterbe geht es um unsere Vergangenheit, unsere Zukunft und die Zukunft unseres Planeten", so Rössler. Mit der Konvention der Unesco zum Schutz des Welterbes sei auch "eine Art Generationenvertrag" verbunden.

"Kulturtransfer zwischen Christentum und Judentum"

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) nannte den Kaiserdom einen "Kristallisationspunkt unserer historisch gewachsenen Identität". Dreyer äußerte die Hoffnung, die Kirche "ein weltoffener Ort der Begegnung" bleibe. Sie erinnerte daran, dass seit diesem Jahr auch die jüdischen SchUM-Stätten in Speyer, Mainz und Worms zum Welterbe gehören. Alle diese Orte ständen "für den Kulturtransfer zwischen Christentum und Judentum".

Der Speyerer katholische Bischof Karl-Heinz Wiesemann bezeichnete die pfälzische Kathedrale als "steinernen Zeugen dafür, wie sehr unser Bundesland von seinen christlichen Wurzeln durchwirkt und durchformt ist". Der Dom sei zugleich eine Mahnung, die Verantwortung vor Gott auch künftig zur Grundlage politischen Handelns zu machen, so Wiesemann.

Reduzierte Gästeschar wegen Corona

Wegen der Pandemie konnten nur rund 100 Menschen an dem Festakt teilnehmen. Die Feiern zum Jubiläum wurden am Freitagabend mit einem Konzert eröffnet. Bei Führungen gab es die Möglichkeit, ansonsten unzugängliche Orte des Gotteshauses kennenzulernen. Am Sonntag steht zum Abschluss des Jubiläums eine feierliche Messfeier an.

Nach dem Aachener Dom war der Kaiserdom das erste deutsche Gebäude, das sich mit dem Kulturerbe-Signet schmücken konnte. Die Entscheidung fiel auf der Unesco-Sitzung vom 26. bis 30. Oktober 1981 im australischen Sydney - unter der Registernummer 168 der Welterbeliste wurde "Speyer Cathedral" aufgenommen.


Quelle:
KNA