Erzbistum Berlin bedauert Weggang der Franziskaner

Fehlender Nachwuchs als Grund

Das Erzbistum Berlin hat sein Bedauern über den angekündigten Rückzug der Franziskaner aus der Pfarrei Sankt Ludwig geäußert. Es sei eine große Herausforderung, "all die Engagierten, die es gibt, nicht zu entmutigen oder gar zu verlieren".

Franziskaner im Gebet / © Andrea Krogmann (KNA)
Franziskaner im Gebet / © Andrea Krogmann ( KNA )

Das teilte das Erzbistum fünf Tage nachdem der Orden die Schließung seiner Niederlassung in Berlin-Wilmersdorf zum Sommer 2020 bekannt gegeben hat in einer Presseerklärung mit.

Gespräche mit Erzbischof Heiner Koch, "aus denen Entscheidungen für die Zukunft wachsen sollen", seien noch für Oktober vereinbart. Es werde auch darum gehen, die Trauer und Enttäuschung, die eine solche Entscheidung mit sich bringe, ernst zu nehmen und damit umzugehen, so das Erzbistum.

Strukturen der Provinz werden verkleinert

Als Grund für die Entscheidung hatten die Franziskaner fehlenden Nachwuchs angeführt. Die hohe Zahl älterer Brüder und der in den vergangenen Jahren "nicht nur spärliche, sondern völlig fehlende Nachwuchs" zwinge zu "drastischen Reduzierungen der Standorte und Aufgaben". Um die Entscheidung sei lange gerungen worden, da die Pfarrarbeit "mitten im Herzen Berlins" viele Chancen biete.

Aufgrund der engen Personalsituation müssten die Strukturen der Provinz aber "radikal" verkleinert werden. "Wenn wir heute keine mutigen Entscheidungen treffen, werden wir in ein paar Jahren die wenigen jungen Brüder völlig überfordern", so Franziskanerprovinzial Cornelius Bohl in einem Brief an die Gemeindemitglieder von Sankt Ludwig. In der deutschen Franziskanerprovinz leben etwa 300 Brüder in rund 35 Klöstern.

Suppenküche in Pankow bleibt bestehen

Da die Pfarrei Sankt Ludwig, zu der bereits die Gemeinde Albertus Magnus gehört, im Rahmen des pastoralen Prozesses des Erzbistums mit der Pfarrei Maria unter dem Kreuz zusammengelegt werde, sei der kommende Sommer ein "angemesser Zeitpunkt" für den Abschied, hieß es weiter. Die neue Großpfarrei, die demnach an die 30.000 Mitglieder umfassen wird, könne dann ein neuer Pfarrer aufbauen. Ihre Suppenküche in Berlin-Pankow wollen die Franziskaner weiterführen.

Der Franziskaner-Konvent in Berlin-Wilmersdorf wurde 1986 gegründet. Arbeitsschwerpunkte der Brüder sind nach eigenen Angaben unter anderem die Pfarrarbeit mit Taufen und Hochzeiten, die Mitarbeit bei der Guardini-Stiftung sowie die Mitarbeit bei "Kirche positHIV", einer ökumenischen AIDS-Initiative.


Quelle:
KNA