Joh 3,14-21
In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus: Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm das ewige Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.
Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.
Impuls von Kaplan Thomas Hufschmidt
"Warum bist du hier?" "Hast du Angst vor dem Tod?" "Führst du ein erfülltes Leben?" Mit diesen drei Fragen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, wird der Protagonist John in dem Buch "Das Café am Rande der Welt.", das sich momentan auf der Spiegel Bestsellerliste befindet, konfrontiert. Drei Fragen, die die Hauptperson in diesem kleinen Büchlein mit dem Sinn des Lebens konfrontieren. Er selbst, ein gestresster Manager, kommt schließlich auf den Trichter, diesen Fragen nicht mehr länger auszuweichen, sondern sie an sich heranzulassen und ihnen nachzugehen.
Drei Fragen, liebe Mitchristen, die es sich lohnt auch einmal selbst zu stellen. Früher oder später, so meine Überzeugung, werden wir ihnen sowieso nicht mehr ausweichen können.
Das Evangelium von heute kann unsere Beschäftigung mit diesen Fragen anregen und begleiten. "Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt …" "Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird." Liebe Mitchristen, dieses Evangelium kann uns helfen, den oben genannten Fragen auf die Spur zu kommen. Es kann uns dabei helfen, an den Fragen nicht zu verzweifeln, sondern im Gegenteil mit Gott einen Schlüssel dazu zu finden. Wichtig ist dabei: es gibt keinen fertigen Antworten. Wenn sie sich die eingangs genannten Fragen stellen, werden sie selbst Antworten darauf finden. Gott hilft ihnen lediglich dabei, nicht zu verzweifeln.
"Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet." Oder positiv formuliert: Wer an ihn glaubt, ist gerettet. Die Einladung steht, besonders heute, am vierten Fastensonntag. "Warum bist du hier?" "Hast du Angst vor dem Tod?" "Führst du ein erfülltes Leben?" Vielleicht ergibt sich ja ein klarer Auftrag für die zweite Hälfte der Fastenzeit, um an Ostern sogar eine Antwort zu haben.
