Fastenimpuls mit Pfarrer Gerhard Dane

Sonntag, 24. Februar 2013

In den gut sechs Wochen der Fastenzeit betet Pfarrer Msgr. Gerhard Dane mit Ihnen an jedem Morgen um 6 Uhr die tägliche Laudes. Die Fastenimpulse können auch hier online gelesen und angehört werden.

Verklärung des Herrn / © Peter Paul Rubens
Verklärung des Herrn / © Peter Paul Rubens

 

Heiliges Evangelium nach Lukas 9, 28b-36

In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus beiseite und stieg mit ihnen auf einen Berg, um zu beten. Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes, und sein Gewand wurde leuchtend weiß. Und plötzlich redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elija; sie erschienen in strahlendem Licht und sprachen von seinem Ende, das sich in Jerusalem erfüllen sollte. Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sagen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen. Als die beiden sich von ihm trennen wollten, sagte Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste aber nicht, was er sagte. Während er noch redete, kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie. Sie gerieten in die Wolke hinein und bekamen Angst. Da rief eine Stimme aus der Wolke: Das ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören. Als aber die Stimme erklang, war Jesus wieder allein. Die Jünger schwiegen jedoch über das, was sie gesehen hatten, und erzählten in jenen Tagen niemand davon.

Auslegung von Pfarrer Gerhard Dane:

Liebe Höererin, lieber Hörer,

jedes Jahr am zweiten Fastensonntag hören wir von der "Verklärung" Christi. Dieses für unseren Sprachgebrauch ungewöhnliche Wort erkläre ich mir immer gerne, indem ich das "V" weglasse - "Erklärung" Christi. Hier wird ein Erlebnis der Jünger geschildert, in dem ihnen klar wird, wer er ist!

Petrus - er fasziniert uns natürlich an diesem Sonntag - am letzten Sonntag seines Nachfolgers Benedikt - ganz besonders. Petrus, der bleiben möchte, der Jesus in seiner Herrlichkeit schaut und sich gar nicht mehr vorstellen kann, dass diese beseeligende Begegnung aufhört. Petrus wird gesagt: Ihn sollt ihr hören. Sehen könnt ihr ihn nur ab und zu, aber hören könnt ihr ihn immer.

Für mich ist das vielleicht das größte Vermächtnis Papst Benedikts XVI., dass er uns punktgenau an diese Stelle geführt hat: Auf ihn hören! Der erste und vielleicht auch letzte Papst der Weltgeschichte, der in einem dreiteiligen Jesus-Buch, in drei Büchern genauer gesagt, seine Liebes-Erklärung an Jesus vor der Welt ausgebreitet hat.

Wissenschaftliche Kritik wurde ihm dafür schon zuteil: Das sei alles nicht exakt genung und auf dem Stand heutiger Wissenschaft. Wissen Sie, als ehemaliger Student von Josef Ratzinger in Bonn, der ihn seit Jahrzehnten verehrt, kann ich nur sagen: Dies ist gar kein wissenschaftliches Buch! Die drei Jesus-Bücher sind Liebesbriefe, die zu Herzen gehen und mir am Herzen bleiben. "Ihn sollt ihr hören"!  Einer der Kernsätze Papst Benedikts XVI. war für mich: Was hat Jesus uns eigentlich gebracht, fragen viele.

Er hat uns Gott gebracht.

Wenn man eines Tages über Benedikt XVI. sagen wird, er hat uns Jesus gebracht, neu zu bewußt sein und ans Herz gebracht, und damit die Liebe Gottes - was will man eigentlich größeres über einen Papst sagen, auch wenn die ein oder andere Reform vielleicht noch aussteht. Benedikt hat das Fundament unserer Kirche konsolidiert; die Risse, die sich da zeigen, versucht zu befestigen. - Wenn man ein altes Haus renovieren will, beginnt man nicht am Dach oder am Schornstein. Das Fundament hat er konsolidiert. Das ist und bleibt er. Lassen wir es uns an diesem Sonntag wieder tief ins Herz sagen von der Stimme aus der Wolke:  Wer der auserwählte Sohn ist und auf ihn wirklich hören!