Fastenimpuls mit Pfarrer Gerhard Dane

Samstag, 16. Februar 2013

In den gut sechs Wochen der Fastenzeit betet Pfarrer Msgr. Gerhard Dane mit Ihnen an jedem Morgen um 6 Uhr die tägliche Laudes. Die Fastenimpulse können auch hier online gelesen und angehört werden.

 (DR)

Heiliges Evangelium nach Lukas 5,27-32

In jener Zeit sah Jesus einen Zöllner namens Levi am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Levi auf, verließ alles und folgte ihm. Und er gab für Jesus in seinem Haus ein großes Festmahl. Viele Zöllner und andere Gäste waren mit ihnen bei Tisch. Da sagten die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten voll Unwillen zu seinen Jüngern: Wie könnt ihr zusammen mit Zöllnern und Sündern essen und trinken? Jesus antwortete ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zur Umkehr zu rufen, nicht die Gerechten.

Auslegung von Pfarrer Gerhard Dane:

Liebe Hörerinnen, liebe Hörer,

im Evangelium dieses Tages erleben wir Christus den Arzt. Der Heiland, sagte man früher und mir scheint fast, dass dieser Titel wieder mehr in Gebrauch kommt weil wir uns so unheil und oft so krank fühlen. Die Kranken brauchen den Arzt und wer fühlte sich nicht manchmal wenigstens so. Jesus sieht den innersten, den tiefen Zusammenhang zwischen der Gesundheit des Leibes und der Seele, den auch viele Ärzte heute wieder neu entdecken. Wir sind eine Ganzheit, wir können nicht einmal so und einmal so denken: Ich bin immer ich, leiblich, seelisch, ich brauche den Arzt. Die Menschen, die hier Jesus kritisieren, weil er Tischgemeinschaft hat mit Zöllnern, Sündern, die finden sich wohl total in Ordnung. Sie wollen nicht beschmutzt werden, sie wollen sich nicht anstecken mit diesen Drecksäcken, mit diesem Gesindel, mit diesen Betrügern und Kollaborateuren, mit der römischen Besatzungsmacht, sie halten sich rein.

Pharisäer, das heißt wörtlich übersetzt 'Trenner', dafür steht Jesus nicht. Er kommt nicht zum Trennen sondern zum Zusammenführen. Auch in unserm Innersten will er uns zusammenführen und mit unseren dunkelen Seiten, uns versöhnen mit unseren Schwächen und Krankheiten. Wenn Gott uns so annimmt, wie wir sind, mit allen Defekten und Defiziten, dann dürfen wir es auch selber, oder möchten Sie ihrem Arzt widersprechen, der sagt: Aufs Ganze gesehen sind sie eigentlich ganz fit für ihr Alter. Jesus sagt: Aufs Ganze gesehen - du bist für mich in Ordnung, ich finde dich richtig, ich liebe dich.